„Sport fördert Integration“
Freundschaftsspiel des FSV Buchenau und der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde
Die Alten Herren des FSV Buchenau haben ein Zeichen gegen Fremdenhass und für die Integration von Flüchtlingen gesetzt.
Im Rahmen eines Freundschaftsspiels kickten sie gegen eine Auswahlmannschaft der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde. Dabei handelt es sich um eine weltweite Reformgemeinde des Islams, die sich für die ursprünglichen Werte der Religion einsetzt: Friedfertigkeit, Toleranz und interreligiösen Dialog.
Die Ahmadiyya Muslim Jamaat, wie die Gemeinde offiziell heißt, wurde vor zwei Jahren auch als erste islamische Körperschaft des öffentlichen Rechts in Deutschland anerkannt und ist damit den großen Kirchen gleichgestellt. In Deutschland leben derzeit rund 35 000 Mitglieder, weltweit hat die Ahmadiyya-Gemeinde aber über 200 Millionen Mitglieder.
"Die Entwicklungen und Nachrichten der vergangenen Wochen zeigten, dass dieses Thema brisanter und aktueller denn je ist", stellte Robert Dreher, Vorsitzender der Alten Herren fest.
Durch das gemeinsame Fußballspiel solle ein Zeichen der Verständigung gesetzt werden. Denn Sport fördert Integration, betonte auch FSV-Vorsitzender Eberhard Dersch. Dabei gehe es am Ende gar nicht um das Ergebnis, als vielmehr um die gemeinsame Aktivität und den Dialog, insbesondere auch nach dem Spiel. Gerade unter der aktuellen Debatte um die Integration von Ausländern, die derzeit in der EU um Asyl bitten, sollte man insbesondere auch den Sport nicht außer Acht lassen.
„Wir vom FSV Buchenau werden aber nicht erst jetzt aktiv, sondern befürworten schon seit einigen Jahren diese Aktivitäten. Denn bereits im Jahr 2011 haben wir schon einmal ein solch interkulturelles Fußballfreundschaftsspiel zwischen den Alten Herren des FSV Buchenau und eine Auswahl des Ahmadiyya Gemeinde in Buchenau durchgeführt," betonte derFSV-Vorsitzende.
Auch Dautphetals Bürgermeister Bernd Schmidt war eigens nach Buchenau gekommen. Er begrüßte die Initiative des FSV Buchenau und der Fußballer der Ahmadiyya-Gemeinde. "Jeder sollte mit anderen so umgehen, wie er es sich für sich selbst wünscht", sagte Schmidt. Und das bedeute auch, füreinander da zu sein. Dem schloss sich auch der Kreisbeigeordnete Helmut Wege an.
Bei den Freundschaftsspielen entstehen auch Freundschaften, betont Qamar Ahmad von der Ahmadiyya-Gemeinde. "Der Sport schlägt eine Brücke zwischen den Kulturen", sagte auch der regionale Vertreter der Ahmadiyya-Gemeinde, der eigens aus Frankfurt erschienen war. Vor allem junge Menschen würden durch den Sport schnell heimisch und knüpften Kontakte, betonte er. Dadurch seien in der Region auch schon viele Freundschaften entstanden“.
Dass die Buchenauer letztendlich mit 7:1 deutlich gewannen, trübte die Stimmung keineswegs. Viel wichtiger als die beiden Halbzeiten auf dem Platz war der gemeinsame Dialog. Dabei genossen die Kicker einige kulinarische Köstlichkeiten, die die Gäste von der Ahmadiyya-Gemeinde mit nach Buchenau mitgebracht hatten.
Weitere Bilder auch auf den Facebookseiten des FSV Buchenau
Bürgerreporter:in:Eberhard Dersch aus Marburg |
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