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Aus: bebilderte Löschanweisung bei Kernkraftbrand, Notfallmaßnahme 1
  • Aus: bebilderte Löschanweisung bei Kernkraftbrand, Notfallmaßnahme 1
  • hochgeladen von Bodo von Rühden

des Restrisikos; wenn die Situation in Japan
nicht im wahrsten Sinne „brandgefährlich“
wäre, könnte man beinahe lächeln über die Bilder
der Hubschrauber, die mit ihren 7000 Litern fassenden
Wasserbehältern in die Hölle fliegen.
Wir alle kennen diese Bilder schon, von Waldbränden in
den USA oder Spanien oder Griechenland.
Vergessen wir nicht „ Waldbrände“, hier brennt aber
ein unkalkulierbares atomares Feuer.
Ehren wir die Menschen, die am Boden mit dünnen
Feuerwehrschläuchen eine Hölle löschen wollen,
und neigen uns in Respekt vor den Hubschrauberpiloten.
Gedenken wir auch der Bedienungsmannschaften der
Wasserwerfer, deren zerstörerische Wirkung auf das
menschliche Augenlicht wir seit Stuttgart 21 nur zu gut
kennen.
Jetzt aber müssen sie ihren schwachen Wasserstrahl gegen das Auge
eines Zyklopen richten, bleibt zu hoffen, dass unter
ihnen ein Odysseus ist, der hat damals ja bekanntlich gewonnen.
Wir erleben im Augenblick einen Albtraum, unsere hoch technisierte Welt
gestattet sich, ihr Versagen in Life Bildern zu verfolgen.
Das betrifft nicht nur den unkontrolliert brennenden Reaktor
von Fukushima, auch die Auswirkungen des Tsunami scheinen
nicht mehr beherrschbar. Stück für Stück hebt sich der Vorhang
und führt uns vor Augen wie hilflos auch High-Tec Länder
wie Japan gegen solche Naturgewalten sind.
Bilder von in Reihe zu hunderten aufgebahrten Leichen, eingepackt
in Decken und Kleidungsfetzen, die kennen wir doch
alle schon, aber bitte doch aus Indonesien, n i c h t aus Japan.
Ist wirklich wahr, was wir hier sehen?
Kann es denn stimmen, dass Verletzte nicht mehr versorgt
werden können, weil es keine Medikamente mehr gibt?
Dass Krankenhausmitarbeiter vor leeren Regalen stehen,
und nicht eine einzige Mullkompresse mehr haben,
um einen Verband anzulegen?
In Afrika bestimmt, aber n i c h t in Japan.
Trösten wir uns, es gibt auch modernste Technik, die
tatsächlich noch funktioniert, Drohnen! Ferngesteuerte
Kampfflugzeuge, eigentlich entwickelt um Terroristen
in unzugänglichen Regionen dieser Welt aufzuspüren und
punktgenau zu vernichten. Jetzt fliegt eine dieser Superwaffen
den vielleicht wichtigsten Einsatz in der Geschichte.
Sie soll endlich „Aufklärung“ bringen über das wahre
Ausmaß der Katastrophe von Fukushima!
Keine Sorge, der „Pilot „ sitzt hunderte, eventuell tausende
Kilometer entfernt vom Brennpunkt des Geschehens.
Eigentlich schade, dass die Hubschrauber- und Wasserwerferbesatzungen,
die letzen fünfzig „Feuerwehrmänner“ von Fukushima nicht
auch so einen komfortablen Kommandostand haben und sich
fernsteuern können. Vielleicht auch nicht mehr nötig, bei verkürzter
Restlaufzeit?
Dabei habe ich immer die Bilder im Kopf von diesen niedlichen,
nicht nur in Japan gebauten, Robotern.
Was die alles können; tanzen, sprechen, musizieren, ja sogar Fußball
spielen und Kranke pflegen oder operieren.
Der Einsatz bei einem atomaren GAU war von den Programmierern
nicht vorgesehen, leider.
Atomares Feuer löscht man am Sichersten immer noch mit Schippe und Eimer,
haben die Russen in Tschernobyl doch auch erfolgreich durchgezogen.
Wie bitte, das hat 10.000 Menschenleben gekostet!!!
Feuerwehrmann ist eben ein Risikoberuf.
Elektriker auch, schenkt man den letzten Meldungen aus Japan Glauben.
Immerhin ist man am Tag 6 der Katastrophe schon auf die Idee gekommen
das Kraftwerk wieder mit Strom zu versorgen, damit die Kühlpumpen
wieder laufen.
Hoffen wir mal, dass die das nicht mit einem Kurzschluss quittieren.
Die Führungsriege des Kraftwerksbetreibers Tepco hat den ja ganz
offensichtlich schon hinter sich.
So ruht denn die Hoffnung von ganz Japan, ja die der ganzen Welt
auf den wenigen Menschen, die sich ohne Rücksicht auf ihr eigenes
Leben einer Herkulesaufgabe gestellt haben.
Wünschen wir jedem von ihnen die Kraft eines Herkules gepaart
mit der Klugheit und Zähigkeit eines Odysseus.

Bürgerreporter:in:

Bodo von Rühden aus Dautphetal

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