42. ICF Wesermarathon - ich hab es wieder getan !!!

viel Platz
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42. ICF Wesermarathon – ich hab´ es wieder getan !!!

Ich habe es mir wieder angetan, den Wesermarathon 2012 gefahren und noch einen drauf gesetzt, die 20. Werraland Rallye gleich mit!! Verrückt oder?
Aber der Reihe nach:
Donnerstag, den 26.04.
Abends vor dem Wohnwagen in Hann.-Münden. Der Wind pfeift über den Platz und es ist schweinekalt. Zusammen mit zwei anderen Paddelverrückten sinnen wir über unser Tun nach. Gerhard und ich haben schon einige Male am Wesermarathon teilgenommen, Christian ist der Neue in unserer Runde. Es wird über die vorherigen Fahrten geklönt und Christian auf den bevorstehenden Marathon am Sonntag heiß gemacht. Spät wird es an diesem Abend nicht, die Kälte treibt uns in unsere Behausungen.
Freitag, den 27.04.
Der heiße Kaffee wärmt und die Brötchen schmecken, die Sonne zeigt sich sporadisch am Himmel, es wird wärmer. Heute geht es auf die Fulda, zum Einpaddeln, bis zur Schleuse Wilhelmshausen und wieder zurück.
Nachmittags sind wir ein Quartett, Hansi aus Röddenau ist gekommen.
Samstag, den 28.04.
Die 20. Werraland-Rallye ist heute angesagt, ausgerichtet vom Kanu-Club Witzenhausen. Hansi, Christian und ich fahren mit unseren Booten auf dem Hänger nach Bad Sooden-Allendorf zum Einstieg an der Schleuse. Mit zahlreichen anderen, vom Paddelvirus infizierten, geht es auf die Werra, 20 km bis zum KC Witzenhausen. Der Wetterbericht hat diesmal recht, die Sonne lacht vom Himmel. Sonnenbrandgefahr!!
Beim KC Witzenhausen angekommen ist es brütend heiß. Zahlreiche Paddler/innen bevölkern das Gelände. Es gibt reichlich zu Essen und zu Trinken. Alle Teilnehmer erhalten einen Aufkleber fürs Boot oder eine Plakette für die Trophäensammlung. Die Organisation und Betreuung war Spitze. Am späten Nachmittag sind wir zurück auf unserem Platz beim Mündener Kanu Club. Der Platz ist übervoll, zahlreiche Zelte und Wohnwagen mit noch mehr Paddelverrückten sind da. Erhard aus Frankenberg ist auch noch gekommen, wir sind jetzt komplett.
Gerhard will morgen den „großen Marathon“ die 135 km bis Hameln paddeln. Hansi, Christian, Erhard und ich begnügen uns mit dem „kleinen Marathon“, die 53 km bis Beverungen. Der Abend wird lang, Hansi hat Wein mitgebracht.
Sonntag, den 29.04.
Es ist 4.30 Uhr und ich bin schon wach, eine Stunde früher als vorgesehen. Es ist noch dunkel draußen, aber zahlreiche Paddler/innen wuseln schon geschäftig über den Platz. Einige frühstücken noch, andere beladen schon ihre Boote. Es herrscht ein geordnetes Chaos. Ich schaue dem Treiben zu und schlürfe verschlafen meinen heißen Kaffee. Dabei frage ich mich, was tue ich hier, an diesem, ach so dunklen, kühlen und so frühen Sonntagmorgen? Ich könnte jetzt zu Hause im warmen Bett liegen, mich wohlig auf die Seite drehen und noch einige Stunden schlafen. Ausgiebig und in Ruhe mit meiner Frau frühstücken, die Zeitung lesen und den Tag in trauter Zweisamkeit auf dem Balkon genießen.
Stattdessen helfe ich Gerhard das Boot zum Wasser zu tragen, schaue ihm beim Einsteigen zu und mache Fotos wie er um 5.27 Uhr in der Dunkelheit, Richtung Fuldaschleuse, zur großen Fahrt verschwindet. Verrückt oder ?
Es ist 6.00 Uhr, Hansi und Christian sind wach nur von Erhard ist noch nichts zu sehen. Hansi klopft ans Auto und die Alarmanlage geht los,
jetzt ist auch der Letzte auf dem Platz wach!
Um 6.45 Uhr sind wir – zusammen mit vielen anderen Paddler/innen - auf dem Wasser und streben der Fuldaschleuse in Hann.-Münden zu.
Die Schleusenwärterin begrüßt uns freundlich – armes Mädchen, muss wegen der verrückten Paddler/innen schon ab 6.00 Uhr diesen Sonntag arbeiten – . Nach der Schleusung geht es, vorbei am Weserstein, „hinaus“ auf die Weser.
Der Wasserstand ist heute (1.19 m NN) sehr niedrig, die Fließgeschwindigkeit ist somit ebenfalls niedrig, es wird ein schönes Stück Arbeit werden bis wir in Beverungen ankommen, armer Gerhard!
Das Wetter meint es gut mit uns, die aufgehende Sonne versteckt sich hinter Schleierwolken und der Wind schläft noch.
Kräftig ziehen wir die Paddel durchs Wasser, ein Fischreiher beäugt uns misstrauisch, die Schwäne und Enten schauen unserem Treiben zu und über uns kreist der Rotmilan. Herrlich, so durch das Wasser zu gleiten und dem Ziel entgegen zu schwimmen. Von links schiebt sich der Reinhardswald heran und von rechts engt der Bramwald das Tal ein.
Vorbei geht es am Ort Vaake und der Hochseilfähre von Veckerhagen, bald ist Bursfelde erreicht und eine erste Pause (der Kaffee drückt) wird eingelegt. Weiter geht es am Hugenottendorf Gottstreu vorbei nach Oedelsheim. Bald ist Gieselwerder erreicht, die Fähre Lippoldsberg kreuzt unseren Weg, rechts kommt Bodenfelde in Sicht. Es folgen die Orte Gewissenruh und Wahmbeck. Der Solling engt die Weser wieder ein (Sollingdurchbruch) und begleitet uns bis Bad Karlshafen. Hier legen wir eine zweite Pause ein, noch ca. 8 km bis zum Ziel. Nach ausgiebiger Stärkung nehmen wir mit neuem Schwung die letzte Etappe in Angriff.
Vorbei geht es an den steilen Felsen der „Hannoverschen Klippen“, Wanderer winken von der Aussichtsplattform. Das ehemalige AKW Würgassen lassen wir rechts liegen und schon kommt links das Ziel, das Bootshaus des WSV Beverungen in Sicht.
Um 14 Uhr ist es geschafft, 53 km auf der Weser liegen hinter uns und wir sind mit dem Erreichten zufrieden.
Ausbooten, Boote aufladen und zurück nach Hann.-Münden fahren ist schon Routine.
Wo wird Gerhard jetzt sein? Wird er sein gestecktes Ziel erreichen?
Wir werden es erfahren, sicherlich berichtet er hier.

Bürgerreporter:in:

Dieter Irle aus Dautphetal

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