Grenzenlos erzogen / Spruch des Tages 14. Februar 2020
Wir leben alle in einer Gesellschaft, die in natürlichen und von Menschen gemachten Regeln und Normen verankert ist. Nur in einem harmonischen Zusammenleben, das bedeutet in gegenseitigem Respektieren der Bedürfnisse und Wünsche der Einzelnen, können wir glücklich, gesund und mit wenig Druck und Stress miteinander leben. Diese Wünsche und Bedürfnisse der Einzelnen sind nicht ohne klare Grenzen möglich. Das beinhaltet nicht nur, die Grenzen der anderen zu erkennen und zu respektieren, sondern auch seine eigenen Grenzen und Fähigkeiten wahrzunehmen. Wer seine Grenzen, seine Möglichkeiten, seine Fähigkeiten kennt und die der anderen anerkennt, kann sich am besten den Anforderungen anpassen, der kann die Herausforderungen des Lebens besser annehmen, so dass sie weniger Druck und Stress auf ihn ausüben. Wer Grenzen (die eigenen und die der anderen) kennt und respektiert, ist in der Lage, klar und deutlich mitzuteilen und dazu zu stehen: „Nein, ich will nicht. Nein, ich kann nicht mehr. Ja, ich brauche eine Pause“. So kann er sich erfolgreich gegen jegliche Überforderung wehren, die zur totalen Erschöpfung (Burnout) führen kann. Grenzen kennen, erkennen und respektieren – das lernt man in der Kindheit!
Der Erziehungsstil der Grenzenlosigkeit ist für mich einer der drei oder maximal vier Erziehungsstile, die das Kind wirklich prädisponieren, als Erwachsener schneller auszubrennen. Der Grund meiner Annahme ist sehr einfach zu erklären. Es geht nicht darum, ob ich für oder gegen Grenzen bin. Ich möchte nur aufzeigen, wie dieser Erziehungsstil sowohl der realen Welt als auch der Realität widerspricht und somit Verwirrung in den Kindern hervorruft. Es wird den Kindern durch die Erziehung etwas beigebracht, das total konträr zu dem ist, was sie außerhalb der Familie erleben und ausleben werden. Der Druck der Realität trifft sie dann mit voller Wucht, sobald sie die Tür der Wohnung hinter sich schließen und ihre Nase die freie Luft spürt.
Kinder kommen in unsere Welt ohne zu wissen, wie es hier ist. Sie sind deswegen nur an ihren eigenen Bedürfnissen interessiert. Sie wollen nur die Befriedigung dieser Bedürfnisse durchsetzen. Sie sind einfach auf sich konzentriert und wissen nicht, dass es andere Menschen gibt, die auch andere Bedürfnisse haben. Sie fühlen sich sicher und glücklich, wenn ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Aber da man nicht nur nach seinen Bedürfnissen leben kann, wenn man ein friedliches Miteinander möchte, ist es unsere Aufgabe als Eltern, dies den Kindern mit Liebe, Sanftheit, aber auch Entschlossenheit beizubringen. Wir müssen schon sehr früh anfangen, Grenzen zu setzen. Grenzen, innerhalb derer die Kinder dann aber völlig frei entscheiden können und dürfen.
Tello Talla aus „Burnout-Epidemie“
Wir wünschen allen einen schönen Freitag und ein erholsames Wochenende!
Warnung:
Das Lesen der Bücher von Tello Talla kann deine Augen öffnen, die Ohren sensibilisieren, die Zunge schärfen, dein Herz berühren, dein Leben beeinflussen, deinen Horizont erweitern, deine Sorgen beseitigen, dich gesund machen und erhalten, dein Schicksal verändern und dich glücklich machen
Bürgerreporter:in:Dantse Dantse aus Darmstadt |
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