So will man oft und kann doch nicht - Und leistet dann recht gern Verzicht.
So will man oft und kann doch nicht - Und leistet dann recht gern Verzicht. So lautet das Fazit zur Geschichte von den Ameisen. Auf der Sitzfläche eines Stuhls im Joachim-Ringelnatz-Museum in Cuxhaven sind die ersten sechs Verse von "Die Ameisen" aufgedruckt.
Dieses kleine Museum in der Südersteinstraße 44 - gegenüber von Schloss Ritzebüttel - zeigt den Dichter und Maler Joachim Ringelnatz, der 1883 in Wurzen bei Leipzig als Hans Bötticher geboren wurde. In Cuxhaven wurde er im Ersten Weltkrieg Kommandant eines Minensuchbootes. 1919 nimmt er den Künstlernamen Joachim Ringelnatz an. Er veröffentlicht seine "Turngedichte" und 1920 sein Buch mit Balladen vom Seemann "Kuttel Daddeldu". In den 1920-er Jahren arbeitete er als Kabarettist und trug seine Gedichte vor. Seine Malerei geriet durch das Arbeitsverbot im Nationalsozialismus und seinen Tod am 17.11.1934 in Vergessenheit.
Sehenswert ist auch die seit dem 01.09.2020 präsentierte Sonderausstellung „Lebe, lache gut! Mache deine Sache gut!" über Muschelkalk Ringelnatz. Die Frau an der Seite von Joachim Ringelnatz, von ihm mit dem Kosenamen Muschelkalk bedacht, war Leonharda Pieper aus Rastenburg, dem heute polnischen Kętrzyn. Seit 1920 war sie mit ihm verheiratet. Gemeinsam wohnten sie in München und Berlin. 1939 heiratete sie Dr. Julius Gescher, der schon 1945 starb. Leonharda Gescher arbeitete als Übersetzerin und Lektorin. Sie sah es nach 1945 auch als ihre Aufgabe an, das Lebenswerk von Joachim Ringelnatz wieder in die Öffentlichkeit zu bringen und wurde dabei von ihrem Sohn Norbert Gescher unterstützt.
Ein kleines und feines Museum ist es, dem viele Besucher zu wünschen sind.
Bürgerreporter:in:Amadeus Degen aus Battenberg (Eder) |
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