Mit dem Fahrrad auf dem Europawanderweg E 1 von Celle nach Bissendorf

Marktplatz Celler Altstadt
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Mit dem Fahrrad auf dem Europäischen Wanderweg E 1 von Celle nach Bissendorf
ca. 35 km durch das Celler-Land
Frühlingsanfang in Celle und auf dem E 1

Der Europäische Wanderweg E 1 ist einer der längsten Wanderwege in Europa. Er verläuft vom Nordkap bis nach Umbrien (Italien) und ist ca. 4500 km lang. Etwa 1900 km misst diese Nord-Süd Querung von Flensburg bis nach Konstanz.
Eine kleine Etappe stand heute am Frühlingsanfang 2014 für mit dem Fahrrad von Celle nach Bissendorf an.
Mit der S-Bahn
Zunächst ging es mit der S-Bahn von Wennigsen nach Celle (umsteigen in Hannover Hbf.). Ab 09.00 Uhr kann man in der S-Bahn das Fahrrad kostenlos mitnehmen. Bis Ehlershausen und zurück ab Bissendorf reicht das TagesEinzelTicket 3. Zone. Für die Teilstrecke Ehlershausen - Celle (nur noch 10 km) muss man ein Ergänzungsticket für 3.30 Euro kaufen und noch zusätzlich eine Fahrradkarte. Denn auf dieser Teilstrecke darf man sein Fahrrad, wie im GVH, nicht unentgeltlich ab 09.00 Uhr befördern. Diese Ergänzungsfahrpreise macht die Fahrt von Wennigsen oder Hannover nach Celle dann doch noch ganz schön teuer.
Frühlingsanfang in Celle
Trotzdem hat sich der Frühlingstag in Celle gelohnt. Neben einem Frühstück in der Celler-Altstadt (durchaus sehenswert), stand noch ein Besuch des Bomann-Museums an. Zur Zeit steht die alte Residenzstadt Celle ganz im Zeichen der Landesausstellung (ab Mai 2014) zum Thema: "Als die Royals aus Hannover kamen - 300 Jahre Hannovers Herrscher auf dem Thron von England 1714-1837.
Diese Themenwelt kann man erleben, wenn man sich eine Fahrradtour auf dem E 1 vorgenommen hat.
Teilstück E 1 Celle - Bissendorf
Denn dieser geht durch Celle und weiter durch das Celler-Land.
Normalerweise ist der E 1 ein Wanderweg, aber auf der Etappe Celle-Bissendorf kann er auch mit dem Fahrrad befahren werden. Es gibt zwar einige kurze Abschnitte auf diesem Weg, wo man das Fahrrad schieben muss. Aber diese Unbequemlichkeit hält sich in Grenzen und beim Studium der Freizeitkarte Hannover und Umgebung hätte es durchaus eine Alternative gegeben. Dafür ist es eine Flachetappe, ohne Berge und Steigungen. Auch ungeübte Fahrradfahrer können sich an diese Etappe wagen, wenn die Kondition für 35 Fahrradkilometer ausreicht.
Für die gesamte Tour vom Bahnhof Celle bis zum Bahnhof Bissendorf habe ich 3,5 Stunden gebraucht mit angemessenen Pausen.
Vom Bahnhof Celle gehen die ersten zwei Kilometer auf dem Fahrradweg neben der B 214, vorbei an den Sportplätzen u.a. vom TuS Celle. Dann biegt der E 1 ab in das Neustädter Holz. Durch Kiefernwälder und mooriges/an mooriges Gelände geht es in Richtung Hambühren. Kurz vor der Bocksbrücke auf der B 214 muss man aufpassen, denn hier kann man ganz schnell den Wegweiser E 1 übersehen. Hier könnten die Verantwortlichen für die Wegeführung nachbessern. Vom einem Rastplatz im Neustädter Holz kann man einen kleinen Abstecher ( zu Fuß) zur Aller machen, durchaus lohnenswert. Auch an dieser Stelle muss man genau hinsehen, um den Wegweiser E 1 zu finden, sonst fährt man auf dem Heide - Allerradweg weiter. Grundsätzlich ist der E 1 sehr gut ausgeschildert. Kompliment an die "Wegewarte". An Hambühren vorbei geht der Weg auf Waldwegen durch das "Fahles Gehege" in Richtung Rixförde.
Gut Rixförde
Unterwegs kann man sich auch an dem Wegweiser Rixförde orientieren. Rickförde ist ein kleiner Gutshof mitten in einem alten Waldgebiet. Auf den Wiesen weiden Pferde. Rixförde hat wohl schon bessere Zeiten erlebt, denn die Gebäude sehen teilweise verfallen aus. Von Rixförde geht es auf teilweise ausgefahrenen Waldwegen in Richtung Allerhop. Dieses ist so eine Teilstrecke, welches schlechter mit dem Rad zu befahren ist. Durch ein altes, teilweise verfallenes Tor kurz vor der Landesstrasse L 310 muss man diese überqueren.
Gut Allerhop
Gegenüber auf der anderen Straßenseite befindet sich als Orientierung der ehemalige Gutshof Allerhop. Hier befand sich offenbar mal eine Gaststätte, diese ist aber geschlossen, es sieht alles verfallen aus. Ein Brand im Jahr 2012 hat zudem einige Wirtschaftsgebäude zerstört. Auch dieser Gutshof und Gaststätte hat schon mal bessere Zeiten erlebt. Folgt man nun dem Wegweiser E 1 auf rechten Seite der alten Gaststätte, kommt am auf einen sehr schlecht zu befahrenen Waldweg. Diesen haben Wildschweine und Holzabfuhrfahrzeuge nur noch zu Fuß passierbar gemacht. Diese schlechte Strecke ist zwar nur 500 Meter lang, aber genau hier sollte man auf die Alternative mit dem Fahrrad ausweichen. Fährt, bzw. schiebt man sein Rad zunächst auf der L 310 in Richtung Celle (ca. 100 Meter) geht links von den Wirtschaftgebäuden ein wesentlich besser zu befahrender Weg ab. Ein einigermaßen gut zu befahrender Waldweg führt von hier in Richtung Fuhrberg durch den Grasbruch, wieder ein mooriges Gebiet. Wenn man hier mal eine kleine Pause einlegt, kann man gerade im Frühjahr viele Vogelstimmen hören. Anmerkung: "Uriges Gelände".
Fuhrberg
Kurz vor Fuhrberg kommt man auf einen asphaltierten Feldweg und fährt an einer leicht stinkenden Bio-Gasanlage vorbei. Aber solche Gerüche gehören zum "Landleben". In Fuhrberg erreicht man dann die Kreuzung der Landstraßen L 310 und L 381. Beide Straßen waren am 20.03.2014 sehr stark befahren, vielleicht gab es mal wieder einen Stau auf der Autobahn A 7? Mitten im Ort Fuhrberg findet man einen netten Bäcker mit Stehkaffee. Hier kann man durchaus eine längere Pause einlegen, bevor es wieder in die Felder geht. An der Rechts-Kurve der L 310 und Kreuzung der Dorfstraße gibt es einen überdachten Rastplatz mit einer Wegekarte. Auch hier kann man seine Pause einlegen.
Auf der Dorfstraße geht es wieder aus Fuhrberg hinaus in Richtung Autobahn A7 Dreieck Hannover-Nord. Auf der Dorfstraße Ecke Trülldamm muss man aufpassen. Hier kann man ganz schnell in die falsche Richtung fahren, denn hier ist der Wegweiser E 1 zweifelhaft. An dieser Stelle befindet sich ein nettes Kaffee mit Kaffeegarten (leider am 20.03.2014 um 14.oo Uhr geschlossen). An dieser Stelle muss man immer geradeaus fahren, in die Felder hinein bis man die Autobahn hört. Eine alte Eiche mit Bank und Wegweiser ist ein Orientierungspunkt. Hat man diese alte Eiche gefunden, befindet man sich auf dem richtigen Weg E 1.
Tunnel an der A 7
Von hieraus ist alles wieder gut ausgeschildert. Nach ca. 2 Kilometer erreicht man die A 7. Vor einigen Jahren wurde die Wegweisung E 1 an dieser Stelle geändert. In alten Karten geht der E 1 über die A 7 und dann über die A 352 (Eckverbindung Hannover Flughafen). Nun verläuft der E 1 durch einen kleinen dunklen Fußgängertunnel unter der A 7 hindurch. Hier kann man durchaus sein Fahrradlicht einschalten, obwohl man das andere Ende des Tunnels sieht. Trotzdem bekommt man ein komisches Gefühl, wenn man diesen kleinen Tunnel unter der A 7 quert. Es ist aber alles gut beschildert. Parallel zur Autobahn A 352 verläuft der E 1 an der Wietze entlang auf befahrbaren Waldwegen.
Rast an der Wietzebrücke
Kurz vor Wennebostel erreicht man die Wietze Brücke oder auch Wietze-Mühlengraben genannt.
An dieser Wegegabelung befindet sich eine Bank mit Blick auf den Mühlengraben. Eine kleine Pause ist hier angebracht, um dem Wasser zu lauschen. Alles ist hier sehr romantisch und bislang habe ich nur sehr wenige Wanderer oder Radfahrer getroffen. Ich hatte das Gefühl, der ganze E 1 gehört heute Winni. Ein ganz kleiner weißer Wegweiser auf der anderen Seite der Wietzebrücke zeigt den Weg nach Wennebostel und Bissendorf. Das Tagesziel, der Bahnhof Bissendorf ist nicht mehr weit. Folgt man dem Wegweiser E 1 zwischen Wietzebrücke und Wennebostel, erreicht man die Landstraße K 107. Auf dieser muss man ca. 500 Meter ohne Fahrradweg in Richtung Wennebostel fahren. Besser ist, man weicht von der Route E 1 vor Wennebostel ab und fährt auf Feldwegen direkt nach Bissendorf.
In Bissendorf
Sieht man rechts die Kirche von Bissendorf, so ist der S-Bahn Bahnhof nur noch wenige 100 Meter entfernt. Von Bissendorf, wieder mit dem TageEinzelTicket, allerdings nun mit einer zusätzlichen Fahrradkarte Stufe 1, geht es zurück nach Wennigsen über Hannover Hbf. . Unentgeltlich kann man mit dem Fahrrad die S-Bahn erst wieder ab 19.00 Uhr benutzen. Meine S-Bahn in Richtung Hildesheim fuhr am 20.03.2014 um 15.56 Uhr. Am Bahnhof Bissendorf ist nun meine Fahrradtour zum Frühlingsanfang 2014 nach 35 Kilometer beendet. Die nächste Etappe auf dem E 1 von Bissendorf nach Poggenhagen habe ich mir schon vorgemerkt.
Erlebnisse in der S-Bahn
Wie es der Zufall will, oder auch für mich persönlich zum Frühlingsanfang bestellt, bin ich in Bissendorf in den S-Bahnwagen "Wennigsen" eingestiegen. Diesen habe ich vor ca. zwei Jahren auf dem Bahnhof Wennigsen selbst mit getauft. Wenn das nicht ein glücklicher Zufall ist???
Wenn man eine Fahrradtour macht, kann man auch etwas erleben. Im Bomann-Museum Celle, gibt es einen Ausstellungspart über das Zunftwesen in Celle. In diesem Zusammenhang wird die französische Besetzung von Celle durch Truppen von Napoleon. erwähnt und dass Napoleon die Zunftbildung zugunsten der Gewerbefreiheit abgeschafft hat.
Dieses wäre kaum erwähnenswert, wenn ich nicht zufällig auf dem Bahnhof Bissendorf auf einen Wandergesellen gestoßen wäre, der sich gerade auf der "Walz" befindet. Somit ergab sich auf dem Bahnhof und in der S-Bahn ein interessantes Gespräch über Zünfte und Wanderschaft. Passenden zum Ausstellungspart im Museum. Der zünftige Wandergeselle wollte nach Leipzig und weiter nach Nürnberg, um im Frankenland eine Zimmermannstelle anzutreten. Seit 6 Monaten ist er auf der "Walz". Insgesamt will er drei Jahre und ein Tag unterwegs sein. So schließt sich die Fahrradtour mit einem geschichtlichen Rückblick.
Planung der nächsten Tour
Vielleicht möchte jemand diese Tour nachfahren?? Viel Erfolg und keinen "Platten"
Winni

Bürgerreporter:in:

Winfried Gehrke aus Wennigsen

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