Kommentar und Kolumne
Kirche und soziale Medien

Streaming bezeichnet die gleichzeitige Übertragung und Wiedergabe von Audio- und Videodateien über ein Rechnernetz per Datenstrom. Die Medien werden beim Nutzer direkt ausgegeben, die Dateien anschließend verworfen.

"Wir sind die erste Kirchengemeinde in der Region überhaupt, die die sonntäglichen Gottesdienste per Live-stream überträgt," berichtet Hans-Henning, Pastor der Unsortierten Quasselbrüder. Sie haben ihre Gemeinde in der Ruhrgebietsmetropole Castrop-Rauxel. "Wir haben dafür extra ein Konto in Y, dem früheren Gesichtsbuch, eingerichtet. Sonntagsvormittags kann man dem Gottesdienst live lauschen. Ab Sonntagnachmittag kann man sich die Live-Übertragung dann als eigenständige Datei herunterladen und gezielt der Predigt noch einmal lauschen."

Podcast ist eine Serie von abonnierbaren Audiodateien im Weltnetz. Audiodateien sind in der Informationstechnik Dateien, die zum Bearbeiten, Speichern, Übertragen und Wiedergeben von Schallereignissen (wie beispielsweise Musik, Tönen, Geräuschen und gesprochener Sprache) dienen.

Die Gemeinde hat auch eine riesige Menge an Podcasts ins Weltnetz gestellt. Die Bibel ist darin komplett zu hören, die sonntäglichen Predigten, Vorträge zu bestimmten Themen, christliche Hörspiele, religiöse Musik u. v. m.

"Unser Podcast-Service wird seht gut genutzt. Wir überlegen schon, ob wir Geld dafür verlangen sollen," so Hans-Henning.

Kommentar

Ist der Computer jetzt, in unseren Tagen, der Kirchplatz der Zukunft? Die Corona-Drangsalierung hat in meinen Augen diese Frage aufgeworfen. In Zeiten, in denen Präsenzh-Veranstaltungen  aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sind, kann das Wort Gottes auf digitale Art und Weise weitergetragen werden. Die jeweilige Ortsgemeinde hat so ihren Nutzen davon, weil sie Kontakt zu ihren Mitgliedern hat. Und diejenigen Gemeindemitglieder / Interessenten, die religiöse Herzensbildung suchen, können auf diesem Wege angesprochen werden.

Die Heilsarmee in Solingen ist ein gutes Beispiel dafür. Als Oliver und Christina dort noch Majore = Pastoren und Seelsorger waren, sind einige "Gottesdienstbesucher" dort digital zugeschaltet gewesen.

Auch die Mennonitengemeinde Krefeld hat längere Zeit digitale Formate angeboten; ob sie es auch heute noch macht, kann vor Ort bei Pastor Christoph Wiebe erfragt werden.

An beiden Standorten hat es wohl zum Zusammenhalt der Gemeindeglieder beigetragen,

Kirche im Weltnetz erfordert nicht nur eine Offenheit des Geistes und den Willen dazu. Technisches Wissen sowie Leute, die die Formate entwickeln und betreuen (können), gehören genauso dazu. Das dürfte nicht das Problem sein. Oder doch? Haben die christlichen Gemeinden wirklich genug junge Mitglieder, die technikaffin genug sind, um die sozialen Medien zu betreuen?  Oder überwiegen die Schnarchköppe, die alles beim Alten lassen möchten? Wer nicht in der Lage ist, biblische Inhalte zeitgemäß zu präsentieren, wird schnell in Vergessenheit geraten.

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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