"Wissenswertes über Bäume" Eine NABU-Veranstaltung im Vogelschutzgehölz Burgwedel

Eine wunderschönes Teichbiotop bildet den Mittelpunkt des Areals umgeben von  Feuchtflächen. Sie  bieten einen idealen Lebensraum für Frösche und eine Vielzahl verschiedener Libellenarten, die hier im Jahreslauf sicherlich in großer Zahl beobachtet werden könnten. Dieses Senke wird von einen ansteigenden Gelände mit jahrzehnte altem Baumbestand umgeben.
34Bilder
  • Eine wunderschönes Teichbiotop bildet den Mittelpunkt des Areals umgeben von Feuchtflächen. Sie bieten einen idealen Lebensraum für Frösche und eine Vielzahl verschiedener Libellenarten, die hier im Jahreslauf sicherlich in großer Zahl beobachtet werden könnten. Dieses Senke wird von einen ansteigenden Gelände mit jahrzehnte altem Baumbestand umgeben.
  • hochgeladen von Susanne Bartelsmeier

"Wissenswertes über Bäume“ so lautete kurz und knapp das Thema einer Veranstaltung zu der ich als "neues“ NABU-Mitglied eine Einladung erhielt.
Der Veranstaltungsort - das Vogelschutzgehölz des NABU Burgwedel und Isernhagen - versprach interessante Einblicke in gleich mehrere Bereiche meiner Interessensgebiete, zu denen neben der heimischen Tier- und Pflanzenwelt auch die Ornithologie sowie die "Libellenkunde" gehören.
Nur wenige Gelegenheiten bieten sich, um dieses Gelände zu begehen und so eingehend zu betrachten, wie es am 29.September möglich war, da ein Betretungsverbot zum Schutz der dortigen Flora und Fauna dieses nur in seltenen Ausnahmefällen gestattet.
Ein hölzerner Schlauchturm der Freiwilligen Feuerwehr, dessen ehemaliger Standort in den siebziger Jahren der Alte Markt in Großburgwedel war, empfängt den von diesem imposanten Bauwerk beeindruckten Gast gleich beim Eintritt in das Gelände.
Er dient aber nicht, wie man annehmen könnte, der Vogelbeobachtung sondern den Fledermäusen als Sommerquartier.
Ebenso finden viele Vogelarten, auch die Schleiereulen und in dem ein oder anderen Jahr der Turmfalke, hier ausgezeichnete Nistmöglichkeiten.
Einen ungewöhnlichen Fund gab es zum großen Erstaunen in diesem Jahr im Schleiereulenkasten - 2 Eier eines Nilgansgeleges.
Interessante Informationen, die der Waldpädagoge Armin Eckert, neben der Vermittlung seines fundierten Wissens über die Bäume, während des Ganges auf einem Rundweg durch das Vogelschutzgehölz weitergab.
Auch eine spannende Frage wurde gestellt:
Wir sind schon lange unterwegs auf einer einsamen Wanderung durch einen Wald. Es ist kalt und wir möchten ausruhen. Wir suchen einen Baum, an den wir uns anlehnen können, der uns Wärme gibt. Unser Blick fällt auf eine „Gemeine Kiefer und direkt neben ihr steht ein Spitzahorn.
An welchen dieser Bäume würdest du dich lehnen?
Ja, richtig – an die Kiefer solltest du dich lehnen, da sie mehr Wärme abgibt als der „kalte Ahorn“. Im Test fühlten wir wohlige Wärme bei der Berührung des Kiefernstammes und unangenehme Kälte an den Händen wenn wir den Ahorn umfassten.
Warum ist das so?
Der Holzkörper eines Baumes wird von einer Rinde umgeben, die aus der schützenden Außenrinde und der die lebenswichtigen Nährstoffe transportierenden Innenrinde (der Bastschicht) besteht.
In jungen Jahren der Bäume ist die Rinde stets glatt (eine Ausnahme bildet die Buche bei der sie auch im hohen Alter noch glatt ist).
Bei den meisten Bäumen bildet die Außenrinde sich durch Korkentwicklung zur Borke um. Sie bekommt Risse und stirbt von außen her ab.
In dieser Borke befinden sich viele Luftkanäle. Dort, wo wir in den Rindenschichten viele Lufteinschlüsse haben, bilden diese eine wärmende Hülle.
Bei der noch glatten Ahornrinde liegen die Transportbahnen noch nah an der Außenrinde und bewirken den kühlenden Effekt.
Auf unserem Rundgang durch das Vogelschutzgehölz entdeckten wir zwei junge Weißtannen, die in unserer Region sehr selten sind.
Die jungen Knospen an den Zweigspitzen sind eine wahre Delikatesse für das Rehwild. So kam es, dass eine Weißtanne schon arg verbissen war und zum Schutz dringend eine Drahthaube erhalten sollte.
Wissenswert: Die Zapfen der Weißtanne stehen immer aufrecht. Die Schuppen haben feine Spitzen. Hierdurch lassen sie sich gut von Fichtenzapfen unterscheiden. Auch werden wir reife Tannenzapfen niemals auf dem Waldboden finden, denn sie zerfallen bei Reife auf dem Baum. Die Schuppen fallen dann zu Boden und nur die Mittelspindel bleibt auf dem Ast sitzen.
Eine weitere Rarität die durch das ähnliche Blattbild bisher als Hasel wahrgenommen wurde war eine Ulme, die das große (durch Pilzbefall hervorgerufene) Ulmensterben an diesem Ort unbeschadet überstanden hatte.
Ebenfalls durch einen Pilzbefall der Rinde und des Holzes der Bäume wird der sogenannte „Baumkrebs“ verursacht.
Armin Eckert hatte uns als Anschauungsobjekte von ihm gesammelte Stücke von der Eiche, der Weißbirke, dem Bergahorn und der Weißtanne mitgebracht (Bild Nr. 15 bis Nr. 19 in diesem Beitrag).
Für die interessante Führung, die zur Wissenserweiterung und zu eigenen Nachforschungen anregt, möchte ich mich herzlich bedanken.
Das interessante Gelände, in dessen Mitte sich auch ein Teich mit einem ihn umgebenden Feuchtgebiet befindet, birgt sicherlich bei genauer Betrachtung und Beobachtung der vielfältigen Lebensräume und Arten die sich dort, an diesem wunderschönen Fleckchen fast unberührter Natur in aller Ruhe entwickeln konnten, noch viele interessante Geheimnisse.
Ich werde auch in Zukunft möglichst viele mir vom NABU Burgwedel und Isernhagen gebotene Gelegenheiten zu ihrer Ergründung nutzen.
Ich wünsche viel Freude beim Lesen des Beitrags und Betrachten der Aufnahmen.

Bürgerreporter:in:

Susanne Bartelsmeier aus Burgwedel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

210 folgen diesem Profil

15 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.