Eine kleine Bildergeschichte - Impressionen aus der Vogelwelt rund um den Frühlingsanfang.
Es ist Samstag, der 7. April, endlich ein wirklicher Frühlingstag mit Sonnenschein, Wärme und explodierender Blütenpracht. Wenige Stunden zuvor fühlte der Frühling sich noch ganz anders an, so am Freitag, den 6. April um 5.30 Uhr in den frühen Morgenstunden.
Auf den abgestellten Autos glitzern Abermillionen von winzigen Eiskristallen im Lampenlicht. Der meteorologische und auch der kalendarische Frühlingsbeginn liegt schon etliche Tage bzw. Wochen hinter uns, doch die Temperatur bewegte sich an diesem Morgen um den Gefrierpunkt.
Die Vogelwelt lässt sich nicht beirren, um mich herum herrscht ein beeindruckender vielstimmiger Gesang. Die Vögel spüren den Frühling in sich und lassen ihren Gefühlen freien Lauf.
Zu dieser frühen Stunde stecken die Tiere voller Energie und man kann hören, dass sie sich gegenseitig mit ihrer Sangeskunst zu übertrumpfen versuchen.
Es ist wunderbar draußen das Tageserwachen zu erleben, begleitet von dieser in fröhlich dahingeschmetterten Strophen dargebotenen puren Lebensfreude unserer gefiederten Mitlebewesen.
Über mir im Geäst hebt sich eine helle Stimme besonders hervor. Es ist noch dunkel, doch im Licht meiner Stirnlampe schaue ich auf die verräterische orangerote Brust und Stirn eines Vögelchens mit aufmerksamen schwarzen Knopfaugen. Es ist das Rotkehlchen, das hier lautstark um die Gunst eines Weibchens wirbt.
Die Erlenzeisige, so heißt es, kommen immer erst nach dem Jahreswechsel in die Gärten.
Sie haben sich auch in diesem Jahr an ihren Zeitplan gehalten.
Es trafen dieses Mal auch nicht, wie es für gewöhnlich ihre Art ist, kleine Trupps der kontrastreich gezeichneten kleinen Vögel ein, die sich in den vergangenen Jahren immer recht zänkisch an den Futtersäulen verhielten. In schöner Harmonie saß dort - ein Pärchen und freute sich über das reichhaltige Futterangebot. Das Männchen erkennen wir gut an seinem schwarzen Scheitel.
Der Futterplatz bietet auch immer wieder Überraschungen, besonders wenn man nicht damit rechnet.
Am 4. April, als am Nachmittag ein Gewitter mit beeindruckenden Blitzen, Donner und Regen über die Region zog, besuchten mich zum ersten Mal in meinen Beobachtungsjahren Schwanzmeisen im Garten. Ein Ast vom Wind gepeitscht, pendelte vor dem Meisenknödelgitter, an dem sie sich labten, hin und her. Die Kamera konnte in diesem kurzen Moment nicht richtig fokussieren und ich erhielt nur ein nicht vorzeigbares unscharfes Beweisfoto für mich.
Am nächsten Tag konnte ich sie noch einmal bewundern. Die Hoffnung besteht, dass diese kleinen hübschen, schwarz, rosa, weiß gefärbten Vögel mit ihrer besonderen Gestalt, dem kugeligen Körper, kennzeichnend winzigem Schnabel und extrem langen Schwanz nun öfters vorbeischauen werden.
Wegen ihres Erscheinungsbildes werden sie auch sehr treffend Pfannenstielchen genannt.
Es war die dunkle Unterart mit schwarzem Überaugenstreif und weißer Schwanzkante.
Mein treuester Gast am Futterplatz war vom ersten Tag an ein Amselweibchen mit einer abstehenden langen Feder. Ich habe sie die „kleine Indianerin“ getauft.
Das Rotkehlchen erschien mit dem ersten Licht und kommt gerne bis in die Abenddämmerung, in solcher Dunkelheit, dass man es nur noch an seiner typischen Silhouette erkennen kann.
Diese beiden Arten und die Meisen suchen den meisten Kontakt mit Menschen.
Nun wünsche ich viel Spaß beim Betrachten einiger Impressionen vom Futterplatz.
Es lohnt sich die Bilder in der Vollbildeinstellung anzuschauen!
Bürgerreporter:in:Susanne Bartelsmeier aus Burgwedel |
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