Experten warnen vor teurem Virus auf dem Handy
Experten warnen vor teurem Virus auf dem Handy
von claudia brebach
hannover. Neue perfide Abzocke von Handy-Betrügern: Die Verbraucherzentrale Niedersachsen (VZN) warnt vor einem Erpressungstrojaner, über den bereits etliche Nutzer geschröpft worden sind. Vermeintlicher Absender der Nachricht sind Bundeskriminalamt und Bundesnachrichtendienst, die Handy-Kunden angeblich diverse Gesetzesbrüche – etwa das Ansehen von Kinderpornos – vorwerfen. Dahinter stecken jedoch Betrüger.
Gegen 100 Euro Bußgeld per Pay-Safe-Card werde ihr Browser wieder freigeschaltet, verspricht der Absender. „Verbraucher sollten den geforderten Betrag nicht zahlen, denn das Smartphone wird dadurch nicht wieder funktionsfähig“, warnt VZN-Juristin Kathrin Körber dagegen, „der Virus kann in vielen Fällen jedoch gelöscht und das Gerät wieder genutzt werden.“ Häufig könne es im abgesicherten Modus gestartet und die Malware gelöscht werden. Der Trojaner verstecke sich in einer App, zumeist in einer der zuletzt installierten. Um sich davor zu schützen, sollte voreingestellt werden, dass nur Apps aus bekannten Quellen hochgeladen werden dürfen, so die Verbraucherschützer.
Dem Landeskriminalamt (LKA) seien diese Art Erpressungstrojaner (Ransomware) längst bekannt. Meistens wird ein Handy über die Installation einer angeblich erforderlichen Datei infiziert, etwa eines Videoplayers über Videoportale, per E-Mail oder im Vorbeisurfen auf entsprechenden Webseiten (Drive-by-Downloads). Das LKA rät Betroffenen, Anzeige wegen Erpressung und Datensabotage bei der nächsten Polizeiwache zu erstatten und das gesperrte Handy mitzubringen – zumindest aber den Bildschirm als Beweis und für die Einordnung der Schadsoftware abzufotografieren. Zudem muss die Polizei erfahren, auf welchen Seiten zuvor gesurft wurde.
Quelle: Neue Presse 21.06.2016
Bürgerreporter:in:Wolfgang H. Zerulla aus Burgwedel |
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