Unser Wetter - eigentlich nichts Besonderes

Felder hinter Hülptingsen
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Anfang des Jahres waren wir überrascht über die ungewohnten Plusgrade in dieser
Jahreszeit.
Dabei hatten wir vor genau 25 Jahren dieselben Temperaturen. Ich erinnere
mich noch sehr gut daran, denn am 12. Januar 1989 wurde ich erneut Mutter. Im
Krankenhaus war es viel zu warm und die Sonne schien dermaßen warm ins Kranken-
zimmer, dass wir die Vorhänge zuziehen mussten. Draußen grünte es, und die Vögel
sangen zur Geburt meines Sohnes ihre Frühlingslieder.

Schon der Hundertjährige Kalender zeigt uns, dass unserer heutigen Temperaturen schon mal in diesem Maße da waren.

"GLOBALE ERDERWÄRMUNG" - das hatten wir schon. Und zwar regelmäßig in größeren Abständen. Alle extremen Wettervorkommnisse und Temperaturrekorde gab es schon im Mittelalter - nur damals wurden sie nicht zu politischen Zwecken missbraucht (so, wie heute).

Im frühen Mittelalter war es in Deutschland eher sehr kalt und nass. Damals waren Gelenkerkrankungen sehr verbreitet und die Kindersterblichkeit sehr hoch. Die Temperaturen bewegten sich im Durchschnitt nur zwischen +10° bis +15° während des ganzen Jahres.
Erst etwa 1000 nach Chr. stiegen die Temperaturen an. Und um 1300 wurde es teilweise sogar wärmer, als wir es heute kennen. Die Bäche und Flüsse begannen zu vertrocknen, was einen tragischen Ernteausfall zur Folge hatte. Nutztiere konnten nicht mehr getränkt werden.
Menschen und Tiere verhungerten und verdursteten.
Um 1300 nach Chr. begann sich das Klima plötzlich wieder zu verändern, und es wurde nass und kalt.
Die Pest brach aus, und rottete etwa 1/3 der deutschen Bevölkerung aus.
Im Jahre 1342 gab es fast überall Hochwasser. Nürnberg und Würzburg berichten von
Überschwemmungen in der ganzen Stadt.

Google zeigte mir diesbezüglich diesen Eintrag über das Wetter

Zitat:
Der Geograf Rüdiger Glaser hat die "Klimageschichte Mitteleuropas" beschrieben, sein Blick auf den Vorabend des Dreißigjährigen Krieges ist sicherlich nur ein Ausschnitt der Zeit.

Dennoch lässt dieser Blick die Dramatik jener Jahre aufscheinen:

1608 - Sehr strenger Winter, im Süden und im Norden. Katastrophale Überschwemmungen
im Binnenland, Hochfluten im Küstenbereich.

1609 - Kühler Sommer, sehr trocken, dennoch zahlreiche Starkregen. Saurer Wein, starke
Herbstfröste in Norddeutschland.

1611 - Im Februar milder als sonst üblich. Kälteeinbruch Anfang Mai, starke Schädigung der
Vegetation.

1612 - Gegen Ende des Jahres auffallend häufig Stürme über Mitteleuropa.

1614 - Chronisten berichten, es sei kalt "wie seit Menschengedenken nicht mehr". Das
Wintergetreide verfault unter den Schneemassen. Selbst im Mai blüht noch nichts.

1615 - Brunnen versiegen unter Eisschichten. Im späten Frühjahr erfrieren Bäume und
Weinstöcke, im trockenen Sommer versiegen Bäche - und Mühlen stehen still, wegen des
Wassermangels.

1617 - Im Stuttgarter Raum war es Anfang des Jahres "so warm, dass man in der fünfften
Wochen mit pflügen und hacken das Feld angriffen", notierte ein Zeitgenosse. Dann schlug
es um: Der Wein sei dermaßen "saur/dass man ihn ... nicht zu Gelt bringen kundt ..."

Der Bodensee, eines der größten Binnengewässer Westeuropas, vereiste in der zweiten
Hälfte des 16. Jahrhunderts zweimal - "Seegfrörni" heißt dieses Spektakel. "Selbst Insekten
und Mikroorganismen", schreibt Glaser, seien "von der Abkühlung betroffen" gewesen, die
Anopehelesmücke etwa, die Malaria auslösen kann, verschwand erst einmal.

Im 17. Jahrhundert begann dann die sogenannte "kleine Eiszeit", die bis in das 19. Jahrhundert
hinein reichte. Es wurde sehr kalt in Deutschland. Die Unterschiede zwischen Winter und
Sommer waren deutlicher als je zuvor.

Ja, und nun wird es offensichtlich wieder etwas wärmer... der Lauf des Wetters!

Bürgerreporter:in:

Christine Gross aus Burgdorf

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