„Diejenigen, die nicht mit Geld umgehen können, dürfen nicht belohnt werden“

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Es war eine offene und auch sehr kontroverse Diskussion. Bürgermeisterkandidat Mirco Zschoch hatte den Staatsminister der Bundeskanzlerin, Eckart von Klaeden, in das Schützenheim eingeladen, um mit ihm und den Anwesenden über die aktuelle Politik in Deutschland und Europa zu diskutieren. Dabei wurde natürlich auch über das Zukunftssicherungskonzept für Burgdorf diskutiert, das dabei helfen soll, die hohe Verschuldung von Burgdorf abzubauen. Das Konzept wurde vom Stadtverband der CDU erarbeitet. Mit unter den Gästen waren auch der Vorsitzende von Stadtmarketing Burgdorf, Dr. Karl-Heinz Vehling, sowie der Spitzenkandidat der FDP Burgdorf, Armin Pollehn.

Mut zur Verantwortung

„Derzeit“, betonte Eckart von Klaeden, „befindet sich die westliche Welt in einer schweren Schuldenkrise.“ Die Finanzmärkte seien sehr nervös und jeder müsse Verantwortung übernehmen, um zur Entspannung beizutragen. Die Haltung, sich weiter zu verschulden, weil nicht genug Einnahmen da sind, sei verantwortungslos und dürfe nicht fortgesetzt werden. Es könne nicht sein, dass diejenigen, die nicht mit Geld umgehen könnten, belohnt würden. Mut zur Verantwortung sei gefragt und dazu gehöre es, dass die Kommunen so wirtschafteten, dass die Verschuldung nicht weiter ansteige bzw. sukzessive abgebaut werde. „Wir können über Schulden kein Wachstum schaffen“, mahnte Eckart von Klaeden und nannte als Beispiel die USA, die sich in einer großen und gefährlichen Abhängigkeit von China befänden. Die Politik nach dem Motto „je mehr öffentliche Investition, desto größer die Kaufkraft“ sei gescheitert. Von Klaeden ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass Sparen allein kein Wachstum schaffe, sondern dass zusätzliche Impulse notwendig seien.

Schuldenberg in Burgdorf abbauen

In der anschließenden Diskussion bemängelte Dr. Karl-Heinz Vehling, dass ihm bei allen Parteien eine Zukunftsvision für Burgdorf fehle. Wo gehe es hin und wie solle Burgdorf in zehn bis fünfzehn Jahren aussehen? Er kenne im Übrigen keine Regierung, unter der die Schuldenlast gesunken sei. Karl Heinz Meyer bedauerte den Vertrauensverlust in den Euro und fragte, ob sich die Länder Griechenland und Portugal nicht zu leichtfertig verhalten hätten. Bürgermeisterkandidat Mirco Zschoch betonte zum Schluss, dass der Schuldenberg in Burgdorf sukzessive abgebaut werden müsse. Andere Kommunen hätten es auch geschafft, mit externen Beratern die Kommune effizienter zu gestalten. Darüber hinaus würden eine interkommunale Zusammenarbeit sowie Einkaufsgemeinschaften Sparpotenziale ergeben. In Nordrhein-Westfalen sei es gelungen, auf diese Art und Weise einige Millionen einzusparen. Es sei keine Alternative, auf Geld von Bund und Land zu hoffen, so wie es der amtierende Bürgermeister tue. Denn auch Bund und Länder müssten die Schuldenbremse beachten.

Auch wenn nicht alle Fragen aus dem Publikum bis ins letzte Detail beantwortet werden konnten, so zeigte die lebhafte Diskussion, wie wichtig das Thema „Finanzen“ ist. Dr. Karl-Heinz Vehling bedankte sich bei den Initiatoren, dass sie die Veranstaltung organisiert und sich den Fragen der Anwesenden gestellt hätten.

Bürgerreporter:in:

Ingrid Hilgers aus Burgdorf

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