Die vergessenen Kriegsgefangenen und Heimatlosen auf dem Friedhof an der Uetzerstraße in Burgdorf . . .
. . . “Ich wünsche mir, dass auf dem Friedhof an der Uetzerstraße in Burgdorf, wo viele Ausländer begraben sind, eine Würdigung dieser Menschen geschieht, mit der an ihr Schicksal erinnert wird.
. . . Manchmal besuche ich die Grabstellen dieser in Burgdorf verstorbenen heimatlosen Menschen, um eine Sonnenblume zum Andenken niederzulegen. Dazu gehören Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und heimatlose Ausländer, die nach Burgdorf verschleppt worden sind. ”
. . . Mit diesen Worten beendete Pastor i.R. Rudolf Bembenneck den Gespächsabend am 12. Mai 2017 im "Benefizz-Erzählcafe".
. . . An diesem Abend hatte der Verein "Benefizz, Gutes leben" und der "Arbeitskreis Stadtgeschichte Burgdorf" Dr. Rolf Keller von der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten zum Thema
. . . "Vernichtungspolitik und Zwangsarbeit - Sowjetische Kriegsgefangene in Niedersachsen 1941 - 1945" eingeladen.
. . . Am 31.Mai 2017 besuchte Pastor i.R. Rudolf Bembenneck wiederum diese vergessenen Grabstellen auf dem Friedhof. Nur eine meterhohe Hecke als Umrandung schmückt diesen Platz.
. . . Soll diese Hecke die einzige Würdigung dieser nach Burgdorf verschleppten heimatlosen Menschen sein, oder soll diese schmucklose Hecke die Vergessenheit unterstützen ?
. . . Könnte man diese Hecke in der Höhe nicht kürzen und dann eine Säule aufstellen, entsprechend wie bei den Urnengräbern, und auf dieser schlichten Säule die Namen aller verschleppten und in Burgdorf gestorbenen Zwangsarbeiterinnen , Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen festhalten ?
. . . In Burgdorf gab es zwei Lager für sowjetische Kriegsgefangene, die mit einem 3,50 Meter hohen Stacheldrahtzaun umgeben waren.
. . . Auf dem Gut Kerßenbrock, das zur Burgdorfer Konservenfabrik gehörte, lebten und arbeiteten etwa 40 Kriegsgefangene. Ein anderes Lager befand sich in der Lerchenstraße 3 in der Weststadt, hier waren 23 sowjetische Gefangene untergebracht, die in der Waagenfabrik Henckel arbeiten mussten. Von April bis Juli 1942 sind 3 dieser Insassen gestorben.
. . . Der 22jährige Trofin Karschin ist in Großburgwedel beigesetzt worden, der 37jährge Tatar Hurtzaly Galejew, der 26jährige Iwan Schukow haben auf dem kirchlichen Friedhof an der Uetzerstraße in Burgdorf ihr Grab gefunden. Außerdem liegt dort noch Rachmist Zukurub, dessen Alter unbekannt ist.
. . . Auch Zwangsarbeiterinnen sind auf dem kirchlichen Friedhof beigesetzt worden. Für fünf von ihnen sind die Namen auf schlichten, quadratischen Grabplatten zu lesen. Ebenso die Namen der sowjetischen Gefangenen Galejew, Schukow und Zukurub.
. . . Im Jahr 2007 hat die St. Pankratius-Gemeinde für diese fünf Frauen und für die drei Kriegsgefangenen Grabplatten legen lassen. Nur an sie wird namentlich erinnert.
Alle anderen Namen bleiben im Schatten der Vergessens
Bürgerreporter:in:Alfred Donner aus Burgdorf |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.