Wir basteln uns ein Lichtzelt.

Die Grundstoffe. Mit dem Teppichmesser werden wir links und rechts sowie oben Fenster aus dem Karton ausschneiden.
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  • Die Grundstoffe. Mit dem Teppichmesser werden wir links und rechts sowie oben Fenster aus dem Karton ausschneiden.
  • hochgeladen von Detlev Müller

"Wir basteln uns was?", höre ich jetzt den einen oder anderen fragen. Ein Lichtzelt, oder vielleicht besser eine Lichtbox. "Was uaidW ist ein Lichtzelt?", kommt die nächste Frage. Ein Lichtzelt ist eins der Werkzeuge eines Fotografen, hier speziell in der Produktfotografie. Stellt Euch mal folgendes einfaches Szenario vor: Ihr wollt etwas in der Bucht verkaufen, z.B. eine Rolle Panzerband. Damit die Leute eine Vorstellung davon haben, was eine Rolle Panzerband ist, macht Ihr ein Foto davon. Und da fängt das Problem an. Wie beleuchten? Welcher Hintergrund? Schließlich soll man ja das Panzerband prominent sehen, und nicht die Wohnzimmereinrichtung. Die Sache mit der Beleuchtung (Stichwort "Lichtführung") ist da noch relativ einfach zu lösen - wenn man denn weiß, wie. Der eingebaute Blitz in der Kamera frontal auf das Objekt geknallt wirft jede Menge unerwünschte Schatten, und die Sache mit dem Hintergrund macht noch mehr Kopfschmerzen. Die Lösung: ein Lichtzelt (oder eine Lichtbox), die verteiltes Licht und einen neutralen Hintergrund bietet. So etwas kann man kaufen - kostet dann so um die 40-50 Euronen. Muss man in der Bucht erst mal wieder reinkriegen ... ;-) Aber es geht auch billiger - hier eine Low- bis No-cost-Version, je nachdem, was sich gerade im persönlichen Lager befindet.
Wir brauchen:

  • einen Karton (30*30*30 cm sollte er schon haben)
  • durchscheinendes Papier. Ich habe hier Seidenpapier genommen, weil ich das gerade hatte. Pergament- oder Butterbrotpapier oder zusammengeklebte Tempotaschentücher geht genauso gut.
  • einen Streifen Zeichenkarton (wegen der Stabilität, aber weißes Papier geht auch)
  • Gewebeband (z.B. Panzerband (sic!))
  • doppelseitiges Klebeband
  • ein Teppichmesser
  • einen Zollstock
  • einen Bleistift (oder Kugelschreiber, oder Filzer)

  • ungefähr eine Stunde Zeit

Die Idee ist, drei Seiten des Kartons teilweise auszuschneiden, die Öffnungen mit dem Pergamentpapier zu verschließen, und innen in einem weichen Bogen den Zeichenkarton zu verlegen. Wenn wir jetzt vor die drei Pergamentfenster je eine Lichtquelle platzieren, bekommen wir ein weiches, schattenfreies Licht, und der sanfte Bogen im Hintergrundpapier macht selbiges auf dem Foto unsichtbar. Als Ergebnis erhalten wir ein professionell wirkendes Foto unserer Panzerbandrolle, ohne störende Schatten und ohne störenden Hintergrund.
Wenn wir mit dem Motiv noch anderes vorhaben, z.B. es in ein bestehendes Foto integrieren wollen, hat diese Aufnahme noch den Vorteil, dass wir das Motiv auf einfache Art und Weise freistellen können.
So, auf, an die Fotos, dort wird der Arbeitsfortschritt näher beschrieben.
Das ist jetzt gewissermaßen die Minimalversion einer Lichtbox, schnell zusammengehauen, um mal zu sehen, ob es funktioniert. Die nächste Version werde ich aus entsprechend zusammengeleimten und ausgesägten Sperrholzplatten bauen. Das Hintergrundpapier wird etwas passgenauer ausgeschnitten, so dass die Ränder der Box (s. Bild 8) im Zweifelsfall nicht zu sehen sind. Alternativ könnte man das Seiden- bzw. Pergamentpapier von innen befestigen anstatt von außen.
Inspiriert wurde ich BTW durch einen Beitrag auf Strobist.blogspot.com. In einem zweiten Beitrag zeige ich Lichtbox im Einsatz.
Die Bilder wurden im Übrigen mit einer Fujifilm Finepix S1500 aufgenommen, die ich gerade in Amazonien bestellt habe und die die Nachfolge der vorhandenen Bridgekamera Kodak DX7590 übernehmen sollte, die ich benutze, wenn ich mal nicht die DSLR-Ausrüstung mit mir rumschleppen will, etwas unauffälliger unterwegs sein will, oder mit dem Motorrad auf Tour bin. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich die behalten soll ...

Bürgerreporter:in:

Detlev Müller aus Burgdorf

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