Mit Motorrädern durch Rumänien

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In den Jahren 2004 und 2005 nahm ich zusammen mit zwei Freunden an der Enduromania (http://www.enduromania.net/) teil, einer teils touristischen, teils sportlichen Orientierungsfahrt für Motorräder in Rumänien. Es sind eine Reihe von Kontrollpunkten anzufahren, deren Erreichen durch einen Stempel im Fahrtenbuch bestätigt wird. Auf diese Art und Weise kommen die Teilnehmer zu verschiedenen geschichtlich und kulturell interessanten Punkten im Lande.
Dieser Bericht beschäftigt sich mit der Veranstaltung im September 2005 , der "Long Distance"-Variante der Veranstaltung, die uns vom Banater Bergland im Zickzack über die Karpaten bis hinunter zum Donaudelta und zum Schwarzen Meer und entlang der Donau wieder zurück ins Banat führte. Wir erlebten viele schöne und einige grenzwertige Dinge. Grenzwertig war die Karpatenquerung in der Direttissima am ersten Tag, besser in der ersten Nacht, als wir bei hereinbrechender Dunkelheit von der Staatsstraße abkamen, die an sich schon hierzulande als Feldweg geführt wäre, und dann in totaler Finsternis über kleine und kleinste Waldwege die Karpatenhöhe erklommen, um oben dann doch glücklich wieder auf die Staatsstraße zu kommen. In der Zwischenzeit hatten wir etliche Waldarbeiter, die vor Ort übernachteten, erschreckt, und Heiko hatte einen nicht gerade kleinen Hund am Stiefel hängen gehabt.
Noch grenzwertiger war die Begegnung mit den komischen Typen in Giurgiu, die uns, als wir zum Kontrollpunkt im Hotel Steaua Dunarii wollten, je 10 EUR abkassieren wollten. Die sie natürlich von uns nicht bekommen haben, aber dafür hatten wir auch unseren Kontrollpunkt nicht. Als wir Sergiu, dem Fahrtleiter, das später erzählten, wurde er etwas blass und murmelte etwas von Mafia. Aber sonst haben wir nur schöne Erlebnisse gehabt. Die Rumänen, zumal die auf dem Lande, sind ein freundliches Völkchen, das, obwohl es selbst sehr arm ist, noch sein letztes Hemd mit Dir teilt. Trinkfest sollte aber schon sein, wer sich mit der rumänischen Bevölkerung einlässt - ein Țuică (Schnaps) ist zur Begrüßung fast obligatorisch. Auf der anderen Seite sollte man nicht vergessen, kleine Gastgeschenke mitzunehmen. Kinderherzen erobert man im Sturm mit Kaugummi und anderen Leckereien, die Hirten auf den Almen, die oft monatelang nicht in die Zivilisation kommen, nehmen gern Genussmittel aller Art an, wobei Zigaretten einen extrem hohen Stellenwert haben (Gasfeuerzeuge nicht vergessen!), und ansonsten werden Kleinigkeiten des täglichen Bedarfs - Kugelschreiber, Taschenmesser, Kaffee etc. - gerne genommen. Und schließlich kann man ja am Ende der Reise überlegen, was man unbedingt wieder mit nach Hause nehmen muss/will. Auf jeden Fall ist Rumänien eine Reise wert.
Ein hervorragender Einstieg für Rumänien-Interessierte sind die Seiten von Karpatenwilli (http://www.karpatenwilli.com/). Hier gibt es Antworten auf fast alle Fragen.

Zum Schluss noch ein paar Videos:

Vogelschwarm im Donau-Delta

Flussdurchfahrt. Lange Regenfälle hatten die Brücke weggeschwemmt

Vulcanii Noroiosi - die Schlammvulkane

Frühmorgens auf der Donau-Promenade in Tulcea (Rumänien)

Bürgerreporter:in:

Detlev Müller aus Burgdorf

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