Klaus Voormann am 7. November 2009 in Burgdorf, Johnny B

Jeder bekommt seine Widmung
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Im gut besuchten Veranstaltungssaal des “Johnny B.“ in Burgdorf traf der Grafiker, Musiker und Beatlesfreund Klaus Voormann auf den NDR-Radiomoderator Lutz Ackermann und plauderte aus seinem Leben. Das Publikum bestand überwiegend aus Leuten der Beatles-Generation. Aber auch viele jüngere Besucher waren dort.

Zunächst stellte Christina Voormann das LVF-Projekt vor, wo es um sauberes Trinkwasser für in den USA lebende Ureinwohner geht. Der Indianerstamm “Oglala Lakota“ (=Sioux) ist dort ganz aktuell vom Aussterben durch verseuchtes Wasser bedroht. Hier sind Klaus Voormann und seine Frau sehr engagiert und bitten um Unterstützung.

Im Anschluß daran gab es einen etwa 15 Minten langen Ausschnitt aus einer DVD, welche Klaus Voormann’s neuem CD-Album “A Sideman’s Journey“ beiliegt. Hier waren Studioszenen mit den mitwirkenden Musikern für sein neues CD-Projekt zu sehen. Darunter neben vielen großen Musikern auch Paul McCartney und Ringo Starr. “A Sideman’s Journey“ wird als Set verkauft und beinhaltet auch ein Buch, eine Bonus-CD und einiges mehr. Die Covergrafik hat Klaus Voormann selbst entworfen und im folgenden Gespräch noch näher beschrieben.

Das Interview hatte den Charakter eines freundschaftlichen Gespräches, obwohl Moderator und Gesprächspartner sich nie vorher begegnet waren. Es verlief in einer sympathisch-lockeren und humorvollen Atmosphäre und dauerte etwa eine Stunde. Ebenso gut war auch die Stimmung beim offenbar fachkundigen Publikum.

Wir erfuhren einiges über Klaus Voormann’s Leben als Grafiker und Musiker. Er erzählte von seinen musikalischen Projekten mit den Beatles-Mitgliedern und Manfred Mann sowie von seiner Zeit in Amerika und wie er 1979 nach Deutschland zurück kam.

Klaus Voormann korrigierte die oberflächliche Meinung über die NDW-Band Trio, die er wegen ihres großen musikalischen Könnens produziert hatte. Er räumte mit dem Vorurteil auf, die Neue Deutsche Welle sei oberflächlicher Blödelhumor oder Kinderkram. Vielmehr wäre die Neue Deutsche Welle seit Hans Albers und Marlene Dietrich neben krampfhafter Imitation Englischer und Amerikanischer Einflüsse endlich mal wieder etwas wirklich Deutsches gewesen. Es war gut angepasst an die “holprige“ Deutsche Sprache und garniert mit erfrischender Selbstironie. Hierzu hatte er auch kompetente Unterstützung von Lutz Ackermann.

Klaus Voormann erzählte dann ausführlich darüber, wie es zu seinem damals ungewöhnlichen Cover zur Beatles-LP “Revolver“ kam und wie mit grandioser Hilfe des Studio-Produzenten Phil Spector “Imagine“ aufgenommen wurde. Auch berichtete er von der einzigen Begegnung zwischen den Beatles und Elvis Presley (er selbst war nicht dabei) und warum es dort Unstimmigkeiten gab. Und er erzählte viel von alten Hamburger Zeiten und der dortigen Szene.

Auch berichtete er von seinen Begegnungen mit den Beatles-Jungs damals wie heute. So erzählte er, wie er George kurz vor seinem Tod, von Krankheit gezeichnet, noch bei guter Stimmung und mit Humor erlebt hatte. Schließlich bemerkte er noch, dass es nie persönliche Probleme wegen der plötzlichen Weltberühmtheit der Beatles gab. Die Freundschaft bestand weiter. Wenn er heute mit Paul oder Ringo im Studio ist, so sei das wie damals.

Ganz aktuell ist Klaus Voormann immer noch als Musiker und/oder Grafiker zu haben. Er ist offen für alles und jede Musik- und Kunstrichtung.

Im Anschluss an das Gespräch gab es eine Autogrammstunde im Merchandising-Bereich. Dort war auch sein Werk “A Sideman’s Journey“ mit Original-Signatur zu haben. Der Abend endete viel zu schnell. Ich hätte nichts gegen eine Fortsetzung… ;-)

Gruß

Ralf Schünemann

Bürgerreporter:in:

Ralf Schünemann aus Burgdorf

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