Jakobsweg - vor einem Jahr: auf zu "Onkel Pepe"

Pilgerskulptur
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Freitag, 16.05.2008
León – Villar de Mazarife 24,1 km

Um 05.00 Uhr steht mein italienischer Bettnachbar! Er verschwindet ziemlich lautlos, aber aufgeweckt hat er mich doch. Von dem Aufbruch fühlt sich offenbar ein Pilger schräg unter mir ermuntert, ebenfalls seine Bettruhe zu beenden und beginnt, sich lautstark zu rekeln. Ich zeige erstens auf meine Uhr und ihm zweitens einen Vogel. Darauf fällt er wieder auf seinen Rücken und bleibt bis 06.00 Uhr liegen. Eine Stunde Bettruhe gewonnen, wenngleich ein tiefer erholsamer Schlaf sich nicht mehr einstellt.

Ich habe mich mit Walter, der nach einer Nacht in der Herberge dort nicht bleiben durfte und in eine Pension gezogen war, auf der Plaza Mayor verabredet. Auch auf der Westseite Leons zieht sich die Stadt weit in die Außenbezirke.

Ab La Virgen del Camino sind wir wieder auf einem Wanderweg. Das allerdings nur, weil wir die weitere Variante im Süden wählen. Pilger, die es eilig haben – auch solche gibt es – nehmen die direkte Strecke, die unmittelbar an der Nationalstraße verläuft. Nachdem wir eine Eisenbahnlinie und den Ort dahinter passiert haben, sind wir endlich wieder auf dem Lande.
Pause in Chozas de Abajo. Hier auf der Terrasse einer Bar treffe ich meinen Italiener wieder. Ihm schmeckt der Rotwein schon wieder – es ist noch nicht einmal 10.00 Uhr. Da bleiben wir zu dieser frühen Stunde lieber bei Kaffee und Wasser, bevor wir heute das letzte Stück Weges in Angriff nehmen.
Auf einer angeblich wenig befahrenen Landstraße gehen wir bis Villar de Mazarife und steuern die empfohlene Herberge von Onkel Pepe (Tío Pepe) direkt neben der Kirche an. Wir haben freie Wahl des Zimmers. Da ergreifen wir die Chance, für 6 € pro Bett in ein Zwei-Bett-Zimmer einzuziehen. Nach dem Massenquartier gestern eine super Unterkunft!
Bei einem Einkaufsbummel im Dorf treffen wir wieder auf Kurt. Hubert hat sich inzwischen einer jüngeren Frau angeschlossen und sich damit an deren Marschleistung angepasst. Demzufolge geht er heute noch ein bisschen weiter. In Kurts Herberge, die wir uns unter seiner Führung ansehen, wird in zwei kleinen Küchen gebrutzelt – es riecht verlockend.
Bei Tío Pepe versammeln sich heute Abend Pilger aus drei Herbergen. Es ist voll. Wir sitzen wieder einmal mit Michael und Roswita an einem Tisch. Inzwischen sind sie wie auch Kurt und Raf zu vertrauten Mitpilgern geworden.

Bürgerreporter:in:

Heinz Schumann aus Burgdorf

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