Bremerinnen und Bremer gedenken der Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

Mit einer Mahnwache und Kundgebung erinnerten das Bremer Friedensforum und andere Organisationen an das atomare Inferno von Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945.
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  • Mit einer Mahnwache und Kundgebung erinnerten das Bremer Friedensforum und andere Organisationen an das atomare Inferno von Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945.
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Am 6. und 9. August jährten sich die Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima und Nagasaki zum 73. Mal.

Mit einer Mahnwache und Kundgebung erinnerten das Bremer Friedensforum, die Ärzteorganisation IPPNW, Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigung der Kriegsdienstgegner (DFG-VK), Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen (IALANA) sowie die "Nordbremer Bürger gegen den Krieg" an das atomare Inferno von 1945.

Trotz großer Hitze bewegten sich 150 bis 200 Bremerinnen und Bremer auf den historischen Marktplatz, um der Opfer der Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zu gedenken.

Nachdem traditionell das Pflaster durch mitgebrachte Blumen mit dem Peace-Zeichen dekoriert worden war, begannen Bläser des Landesposaunenwerkes der Bremischen Evangelischen Kirche mit einem fanfarenartigen Musikstück. Die Darbietung dieses Werkes wie auch der anderen fand starken Beifall.

Die Moderatorin der Mahnwache Eva Böller, Sprecherin des Bremer Friedensforums, eröffnete die Veranstaltung und übergab das Wort dem Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland Pastor Renke Brahms, der zugleich der geistliche Repräsentant der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Brahms, dessen Ausführungen mehrfach von Beifall unterbrochen wurden, forderte unter anderem, dass auch die Bundesrepublik Deutschland das von 122 Staaten ausgearbeitete Atomwaffenverbotsabkommen unterzeichnet.

> Die Rede von Renke Brahms im Wortlaut:
https://www.friedenskooperative.de/hiroshimatag2018/reden/renke-brahms-bremen> Siehe auch:

http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/nachrichten/2018/08/2018_08_04_1

Der zweite Redner, Marvin Mendyka vom „Kampagnenrat gegen die US-Atombomben in Büchel – atomwaffenfrei“, beschrieb lebendig die vielen Aktionen, die in Büchel mehrere Monate lang stattfanden, unter anderem das Eindringen auf das Militärgelände, Sitzblockaden vor der Einfahrt, Mahnwachen und Andachten.

> Die Rede von Marvin Mendyka im Wortlaut:https://www.friedenskooperative.de/…/…/marvin-mendyka-bremen

Die in Bremen lebende Japanerin, Mariko Reineke-Kriete, die zur Mahnwache eine kleine Ausstellung zu Hiroshima aufgestellt hatte, rezitierte auf Japanisch das sehr berührende Gedicht eines Opfers des Bombenabwurfs; ihre Freundin las die Übersetzung.

Zum Abschluss der Mahnwache bildeten etliche Teilnehmerinnen und Teilnehmer um das Peace-Zeichen herum einen Menschenkreis, um unter Anleitung von Helene Streicher einen Ulmentanz durchzuführen.

Zum politischen Hintergrund:

Nicht nur das Gedenken an die bereits erfolgten Atombenabwürfe durch die USA vor 73 Jahren stand im Mittelpunkt. Im vergangenen Jahr verabschiedeten 122 Staaten bei den Vereinten Nationen in New York einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen. Das völkerrechtlich verbindliche Abkommen verbietet neben der Herstellung, dem Einsatz und Besitz auch die Drohung mit einem Nuklearschlag sowie die Stationierung von Atomwaffen in anderen Staaten. Damit handelt auch die Bundesregierung mit der nuklearen Teilhabe in der NATO und der Verfügung über US-Atomwaffen in Deutschland gegen geltendes Völkerrecht.

Die Hiroshima-Mahnwache in Bremen forderte die Bundesregierung auf: "Treten Sie dem UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen bei."

Der Flyer zur Mahnwache ist weiterhin zu lesen unter: www.bremerfriedensforum.de/pdf/Hiroshima_18_RZ.pdf

Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen
Deutschland – atombombenfrei
Abrüsten statt aufrüsten
Raus aus der Atomwirtschaft!

Weitere Anlässe durch die Atomwirtschaft, die zum Protest einladen, sind da:

Die MAUS (Messstelle für Arbeits-und Umweltschutz) verfolgt seit Jahren das Geschäftsgebaren der Atomindustrie. Die MAUS verweist darauf, dass Deutschland nach wie vor der zweitgrößte Atomproduzent der EU ist.

Die Anlagen im westfälischen Gronau und im niedersächsischen Lingen haben unbefristete Betriebsgenehmigungen und exportieren angereichertes Uran und Brennstäbe in die ganze Welt.

Unsichere und marode Lagerungsstätten (Brunsbüttel), denen z.T. die Gerichte die Lagerungsgenehmigung entzogen haben, lagern auf Anweisung des grünen Umweltministers aus Schleswig-Holstein wieder ein.

Eine besonders "abartige" Idee für kostengünstige Entsorgung des atomaren Mülls: man vermischt 90 % des atomaren Rückbaumaterials mit anderen Stoffen und will sie zukünftig im Stahl- und Straßenbau einsetzen. Das sind nur einige Beispiele, die die MAUS zusammengetragen hat.

Weitere Informationen:

Bremer Friedensforum
Villa Ichon
Goetheplatz 4
D-28203 Bremen
0049- (0) 421-3 96 18 92
0049- (0) 173-4 19 43 20
www.bremerfriedensforum.de
www.facebook.com/bremerfriedensforum
https://twitter.com/ekkehardlentz1

Bürgerreporter:in:

Ekkehard Lentz aus Bremen

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