Karstadt in Braunschweig gerettet

OB Dr. Kornblum: Rettung der Karstadt-Hauptfiliale ist positives Signal für die Innenstadt - Einsatz aller Beteiligten hat sich gelohnt

Braunschweig. Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum zeigte sich erleichtert, dass der Handelskonzern Galeria und die Volksbank BraWo als Vermieterin eine Einigung erreicht haben und das Warenhaus in der Schuhstraße jetzt weitergeführt werden kann. "Für die Einkaufsstadt Braunschweig und insbesondere für die Beschäftigten ist diese erfreuliche Nachricht ein positives Signal in Richtung Zukunft." Nach der Schließung der Häuser am Bohlweg und am Gewandhaus bleibe der Braunschweiger Innenstadt damit ein wichtiger Anker erhalten. "Ich freue mich sehr, dass das Unternehmen damit das Potenzial der Braunschweiger Innenstadt mit ihrer großen Anziehungskraft für die gesamte Region anerkennt."

Der OB weiter: "Mein großer Dank gilt den Verhandlungspartnern Galeria und der Gebäude-Eigentümerin Volksbank BraWo sowie allen Beteiligten, die sich in konstruktiven Gesprächen um eine Lösung bemüht haben. Unser aller Einsatz hat sich gelohnt." Er kündigte zudem an, dass die Stadtverwaltung den Galeria-Konzern bei der Sicherung und Weiterentwicklung des Braunschweiger Standorts bestmöglich begleiten werde.

Dennoch befinde sich die Innenstadt auch weiterhin im Wandel, so Dr. Kornblum. "Wir müssen den richtigen und wichtigen Weg mit dem Innenstadtdialog und der erfolgreichen Bewerbung für die beiden Innenstadt-Förderprogramme des Landes zielstrebig weitergehen. Zur Umsetzung des angekündigten Handlungs- und Investitionspakets zum Bildungs- und Arbeitsort Innenstadt habe ich umgehend eine Projektgruppe in der Verwaltung eingerichtet, die die zügige Umsetzung der Maßnahmen angehen wird. Zudem fand ein Gespräch mit Eigentümern der größeren Leerstände sowie IHK, Einzelhandelsverband und AAI statt." Man habe sich zu künftigen gemeinsamen Entwicklungsperspektiven für die Innenstadt verständigt und werde den begonnenen Dialog zeitnah fortsetzen.

Ist es erlaubt, diesen Pressetext der Stadt Braunschweig an dieser Stelle zu veröffentlichen? Oder handelt es sich dabei um unerlaubte Werbung? Keine Ahnung.

Natürlich freut es meine Frau und mich, daß Braunschweig "Glück" gehabt hat, daß ein Karstadt-Standort gerettet werden konnte. Mein Mann (Andreas Rüdig) und ich sehen den Ereignissen bei uns in Duisburg allerdings mit gemischten Gefühlen entgegen. (Ich nutze an dieser Stelle gezielt die alten Ausdrücke, um Ortsfremden die Situation besser schildern zu können).

Bei uns in der Duisburger Innenstadt gibt es momentan noch 2 Standorte von Galeria Kaufhof.

Das alte "Horten" liegt an der Düsseldorfer Straße. Das dortige Dinea-Standort hat schon vor rund 2 Jahren, also zu Beginn der Corona-Pandemie, geschlossen. Jetzt wird auch das Kaufhaus Ende Juni geschlossen. Geringer Kundenzuspruch und randseitige Lage haben den Standort aus unserer unmaßgeblichen Sicht unattraktiv gemacht.

Ich selbst bin erst seit rund 30 Jahren in Duisburg ansässig. Mein Mann erzählt aber, daß es früher, vor dem Bau der örtlichen U-Bahn-Strecke (nebst dazugehöriger U-Bahn-Haltestelle) eine oberirdische Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Horten-Haustüre gegeben haben; Fahrradständer für sportliche aktive Innenstadtbesucher kamen hinzu. "Da war richtig bei Horten etwas los," schwärmt er immer.

Mit der Eröffnung der U-Bahn-Haltestelle "König-Heinrich-Platz" änderte sich eine Sache entscheidend: Die Besucherströme gingen nun zu Karstadt. Dieser Standort ist erst einmal gerettet. Die Dinea- / Le Buffet - Gastronomie im 4. Stock wird im Sommer geschlosen. "Die Innenstadt hat damit kein vernünftiges Speiserestaurant mehr," schimpft mein Mann. "Nur noch Bäckereien. So spontan wüßte ich nicht, wo es einen vernünftigen Mittagstisch geben wird."

Es gab noch einen weiteren Grund, warum er gerne zur Karstadt-Gastronomie gegangen ist: "Ich hatte dort einen kleinen, aber feinen Bekanntenkreis. Auch wenn es überwiegend lebensältere Herrschaften waren, sind sie gerne zum Mittagessen gekommen. Wir haben uns gut verstanden und miteinander plaudern können."

"Ich bin froh, daß die Horten-Gastronomie in der Düsseldorfer Altstadt erst zum Jahreswechsel (wahrscheinlich Ende Januar) geschlossen wird. Ich bin oft samstags Vormittag zum Frühstück dort hingefahren und habe mich mit guten Bekannten getroffen," ergänzt er. "Ich bin gespannt, ob es in Duisburg und Düsseldorf Nachfolgekonzepte gibt."

Für uns beide ist jedenfalls nicht ersichtlich, warum eigentlich gut laufende Betriebe ohne ersichtlichen Grund geschlossen werden.

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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