Das Harzer Urlaubs-Ticket – Denkanstoß für einen anderen ÖPNV

Der Harz macht es vor und hat erkannt, welche wichtige Rolle der ÖPNV für den Tourismus spielen und andersherum welche Vorteile der Tourismus für den ÖPNV bringen kann. Viele Urlaubsregionen fördern die sanfte Mobilität ihrer Gäste. Mobilitätskarten in Verbindung mit Freizeitvergünstigungen und Nutzung des regionalen ÖPNV, Abholdienste vom Bahnhof oder familienfreundlich gestaltete Rad-und Wanderwege machen Urlaub mit dem eigenen Auto überflüssig. Im Harz ist man noch einen Schritt weiter gegangen und hat die Nutzung des ÖPNV für Touristen mit Kurtaxe kostenfrei gemacht. Eine echte Alternative um sich an seinem Urlaubsort stressfrei und umweltschonend fortzubewegen!

Ein richtiges Erfolgskonzept, was hier die Harz AG aufgelegt hat. Nicht nur dass es gelungen ist den Urlaubern aufzuzeigen, dass man das Auto stehen lassen kann, bzw. überhaupt kein Auto für den Urlaub im Harz benötigt, es ist auch gelungen für den Einheimischen den ÖPNV durch dichtere Tackte und neue Linien richtig attraktiv zu machen. Es ist gelungen Dörfer wieder verkehrstechnisch attraktiv und somit lebenswerter zu machen.

Das Harzer Urlaubs-Ticket (HATIX) ermöglicht Urlaubern eine kostenlose Nutzung aller öffentlichen Bus- und Straßenbahnlinien im Landkreis Harz. Gäste erhalten nach ihrer Anmeldung in den teilnehmenden Gemeinden und Entrichtung der Kurtaxe eine Bescheinigung mit HATIX-Logo, die als Ticket gilt. Mithilfe des Tickets soll der motorisierte Individualverkehr reduziert und der öffentliche Nahverkehr hinsichtlich touristischer Belange optimiert werden. Langfristig ist ein Anschluss der DB Regio/ HEX sowie eine Ausweitung des Gültigkeitsgebietes auf den gesamten Harz geplant. Im ersten Jahr gab es ca. 280.000 Nutzungen im City-Bus und Regionalverkehr. Jetzt liegt man bei dem vierfachen!

Wie finanziert man dies, werden Sie sich sicher fragen, durch die Abführung von 0,30 Euro je kurtaxpflichtiger Übernachtung aus der Kurtaxe. Da kommt doch gleich der Einwand, in unserer Region haben wir doch keine großen Übernachtungszahlen geschweige denn eine Kurtaxe. Dies stimmt, aber es gibt da noch andere interessante und auf unsere Region umsetzbare Möglichkeiten der Finanzierung.

Zuerst muss man sich bei uns aber endlich als eine gemeinsame Tourismusregion von Querfurt bis Günthersdorf verstehen, sich als eine wirtschaftlich interessante Tourismusregion begreifen. Dann könnte man Tourismuskarten auflegen, mit denen Gäste kostenfrei, bzw. kostenreduziert Museen, Ausstellungen, Führungen, Veranstaltungen besuchen könnten, in denen dann die kostenfreie ÖPNV Nutzung inbegriffen ist – dies wäre auch für Tagestouristen interessant.

Die Burgenlandbahn ist die schnellste Verbindung zum Mittelpunkt der neuen Tourismusregion, dem Geiseltaler Seengebiet und somit der Zubringer für den Busverkehr zu den Orten und Sehenswürdigkeiten auf dem Lande und den Kleinstädten. Der Wert der Burgenlandbahn würde enorm steigen.

Tourismus-Aktionen wie: „Mit der Burgenlandbahn an den Geiseltalsee“ könnten mit der erste Schritt sein. Hier wird zwar nur die Möglichkeit präsentiert einfach und stressfrei mit der Burgenlandbahn von Merseburg aus den Geiseltalsee zu erkunden, aber es wird aufmerksam gemacht!

Bürgerreporter:in:

Krohn Jürgen aus Braunsbedra

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