Historisches Tief für Hamburger CDU - keiner will Weinberge!

Hamburger Stammtisch

Da sie auch Nachbarn waren, hatte das Trio sich vor ihrem Wahllokal getroffen,
um danach zur Stammkneipe zu gehen.
Um 17:00 waren sie verabredet, wo Wirt Charly eine allgemeine Wahlparty vorbereiten
wollte.
Sie mussten schmunzeln, da der Raum mit Silvester-Girlanden verziert war. An der Thekenwand hing das Hamburger Wappen und darunter ein Computerausdruck in
40-Punkt-Schrift: Keine Wahl-Experimente! Wählt das Bier von Astra statt Aqua destillata!

Sie setzten sich an ihren Tisch und Karl rief: "Charly, dann bring uns heute mal drei Flaschen von dem Kiez-Bier!" Und zu seinen Freunden: "Unterwegs wart ihr so schweigsam, hier könnt ihr ja verraten, wen ihr gewählt habt"

Ralf lachte. "Wir haben doch Astra gewählt!"

Die Zukunft ist grün, sagt die Enkeltochter

Walter blieb ernst und verriet: "Vorgestern sagte meine elfjährige Enkeltochter: 'Opa, denke an meine Zukunft! Wenn du die Grünen nicht wählst, gehörst du nicht mehr zur Familie!'"

"Das ist ja starker Tobak!" entgegnete Karl, "Die Kleine versteht schon was vom Erpressen?!"

Walter winkte ab. "Sie hat dabei gelacht."

Karl lächelte. "Was ist mit dir Ralf, möchtest du das Wahlgeheimnis deinen besten
Kumpels verraten?"

"Ich habe wie beim letzten Mal angekreuzt."

Karl blickte Walter an. "Ralf ist sich treu geblieben! Den interessiert kein Wahlprogramm,
der wählt die Gelben wegen einer Frau, die Katja heißt!"

Walter tat überrascht. "Ehrlich? Wegen Frau Suding? - Die kandidiert doch gar nicht mehr für die Bürgerschaft."

Ralf blickte etwas verlegen. "Sie ist nun mal mein Typ! Und irgendwie ähnelt sie meiner ersten Frau, die sich von mir hat scheiden lassen."

Walter antwortete ohne Häme: "Das ist ein edles Motiv! Bei 5 Prozent ist es aber noch nicht sicher, ob sie `reinkommen.! 'Thüringen' hat den zweistelligen Stimmen-Traum der Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein zerplatzen lassen. Wenn die FDP es nicht schafft, muss der smarte Christian , der Kennedy von Deutschland, wohl als Wirtschaftsberater oder Eintänzer sein Brot verdienen!"

"Die CDU hat auch darunter gelitten", meinte Ralf. "Aber höchstens mit einem Prozent,
denn die Wahlplakate waren nicht überzeugend."

Wahlplakate zum Lachen

Walter nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche und erwiderte dann:"Ja, die Wahlplakate waren eher zum Lachen! Auf einem war ein Stück Grasfläche auf dem Mittelstreifen einer Hauptverkehrsstraße zu sehen mit dem Slogan: 'Mehr Grün für Hamburg! Auf dem anderen war Herr Weinberg groß abgebildet. Der Text wurde dadurch amüsant, dass ein Witzbold kunstvoll und echt wirkend ein "e"  hinter den Namen gesetzt hat. So las man jetzt: 'Weniger Stau, mehr Weinberge!'"

"So, nun musst du aber die Hosen `runterlassen!," forderte Walter von Karl. "Oder hast du Angst vor unserer Reaktion? Du gehörst doch nicht etwa zu dem braunen Bodensatz,
der diese Partei über die Hürde geholfen hat?"

"Von Haus aus bin ich ein Linker!" antwortete er. "Wenn ich  ADOLF-Björn Höcke reden höre, habe ich das Gefühl, dass ich mich übergeben muss!"

"Das ist doch ein gutes Schlusswort!", lobte Walter. Und dann rief er zum Wirt: "Charly,
bring bitte noch drei Buddeln Kietzwasser und die Skatkarten!"

Bürgerreporter:in:

Martin Ripp aus Bramfeld

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