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EUNAVFOR ASPIDES
Fregatte HESSEN beendet erfolgreichen Kampfeinsatz im Roten Meer

Vielen Angehörigen der Besatzung wird es jetzt deutlich besser gehen: Die Fregatte HESSEN hat ihren Einsatz zum Schutz von Containerschiffen gegen Angriffe der Huthi-Miliz im Roten Meer planmäßig beendet. Gegen 12:00 Uhr (MESZ) verließ das Schiff den Suezkanal auslaufend und steuert nun einen Kurs von 300° in Richtung Kreta.

Ich vermute einen Bunkerstopp in Souda Bay und anschließend vielleicht auch eine kleine Sightseeing- Tour hinauf nach Santorin mit gemütlichem Grillen und einem Bierchen auf dem Flugdeck. Verdient hätten sie sich das allemal.

27 zivile Frachtschiffe konnte die Fregatte HESSEN sicher durch das Rote Meer geleiten, viermal musste sie anfliegende Objekte abwehren. Und ganz nebenbei leistete sie zweimal medizinische Nothilfe- bei einem Kameraden eines anderen ASPIDES- Schiffs und bei einem Crewmitglied eines ausländischen Frachters.

Anfang Mai wird die HESSEN in Wilhelmshaven zurück erwartet.

Allen Kameradinnen und Kameraden ein fettes Bravo Zulu und einen entspannten Rücktransit!

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8 Kommentare

Kommentar wurde am 21. April 2024 um 14:46 editiert

Es gibt drei Fregatten der "Sachsen- Klasse": die HESSEN (F221) , die HAMBURG (F220) und die der Klasse namensgebende SACHSEN (F219), auf der ich u.a. auch gefahren bin. Alle drei Schiffe sind identisch und unterscheiden sich lediglich in ihren Besatzungen.

Vorgesehen ist der Einsatz aller drei Fregatten. Ab August wird sich die HAMBURG an der Mission ASPIDES beteiligen. In der Zwischenzeit übernehmen die anderen Partnernationen wie z.B. Griechenland, Italien, Frankreich oder Niederlande.

Die Hamburg ist gerade erst aus Plymouth (England) nach Wilhelmshaven zurückgekehrt, wo sie ihre Einsatzzertifizierung erhielt. Anstrengende sechs Wochen liegen hinter der Besatzung (Details hier).

Die aktuelle Situation in Nahost gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich bis August die Lage in Gaza entspannen könnte. Das ändert zwar nichts am geplanten Einsatz  der HAMBURG, könnte aber auch dazu führen, dass die Aktionen der Huthis im Roten Meer deutlich an Intensität verlieren könnten.

Wie auch immer: Die Fregatte HESSEN ist heute morgen gegen 07:30 MESZ in der Naval Base Souda Bay auf Kreta eingelaufen. Ich denke, vor Mittwoch wird sie sich dort auch nicht wegbewegen. Bin gespannt, ob's auf dem Rücktransit noch ein Add-on gibt. Eine kleine Rundfahrt nach Santorin z.B. oder vielleicht sogar zu meinem Geheimtipp: Die Insel Zakynthos.

Die kleine griechische Insel ist nur per Boot / Schiff erreichbar und besitzt einen kleinen geschützten weißen Strand, auf dem mittendrauf ein altes verrostetes Schiffswrack zu finden ist. Kann man sich eine bessere Szenerie für einen entspannten Strandbadetag vorstellen?

Zakynthos Bucht 

Zakynthos Wrack

  • Bea S. am 21.04.2024 um 15:17

Danke für die Infos. Da werden ja ganz schön hohe Anforderungen gestellt bis es zur Zertifizierung kommt. 
Im August wird  die Besatzung der HAMBURG sicher auch mit Extremtemperaturen zu kämpfen haben.
Die Zakynthos Bucht sieht wirklich traumhaft aus.

Das GOST ist heftig, ja. Was aber noch fehlt: Damit beim GOST nichts schiefgeht, wird selbst das vorher trainiert. Bevor es also nach Plymouth (genau: Devonport) geht, führt kein Weg an Neustadt / Holstein vorbei. Hier finden üblicherweise Schiffssicherungslehrgänge statt (ich hatte auch das "Vergnügen") und eben auch- in Anlehnung an das GOST- komplette Prüfverfahren. Wer also GOST (ohne Plüschhund) überstanden hat, der ist absolut einsatzklar.

Einsatztemperaturen:

Da sprichst Du etwas an. Inzwischen sind unsere Schiffe nachgerüstet. Klimaanlagen funktionieren und spezielle Filter verhindern, dass der Wüstensand Klima- und Umluftanlagen außer Betrieb setzt. Als wir damals die Piratenmissionen vor Somalia fuhren, hatten wir ja noch die alten Fregatten der Klasse 122 im Einsatz. Die waren gebaut für die Nordsee und den Nordatlantik. Wozu also Klimaanlagen? Und Filter gegen Flugsand? Wo sollte der schon herkommen? Was damals die Frauen und Männer der RHEINLAND- PFALZ, der NIEDERSACHSEN oder auch der BREMEN dann zu spüren bekamen: Draussen vor Somalia 45° in der Sonne und wenn man schlafen wollte, waren es unter Deck immer noch rund 25°, wenn die Lüftung durch verstopfte Filter streikte. 

Aber man hat ja gelernt. Alle neu gebauten Einheiten kennen diese Probleme nicht mehr. Und was die extremen Außentemperaturen angeht: In Fahrt ist an Oberdeck nichts dauerhaftes zu tun, so dass man unter Deck bei angenehmen Temperaturen arbeiten kann. Nur die beiden "Posten Ausguck", die auf Brückenhöhe draussen stehen, müssen sich mit Sonnendächern begnügen. Aber da hilft der Fahrtwind.

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