EUNAVFOR ASPIDES
Fregatte HAMBURG startete ins Rote Meer

Ohne Worte | Foto: Screenshot Facebook / Marineforum
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Ob großes Ostseemanöver Baltops oder die Kieler Woche- ich habe von Berichterstattungen über diese Marinethemen abgesehen, weil ich MyHeimat nicht mit zu vielen maritimen Beiträgen überfrachten möchte. Ich konzentriere mich auf das Indo- Pacific Deployment und denke, damit habe ich in den kommenden Monaten noch genug zu tun.

Das heißt nicht, dass ich alles andere aus dem Blick verliere. So auch nicht den gestrigen Start der Fregatte HAMBURG in die Mission  EUNAVFOR ASPIDES, dem Einsatz im Roten Meer gegen die Huthi- Milizen.

Auffällig dabei: Die Besatzung der HAMBURG bat darum, weder Politiker noch Presse zum Auslauftermin einzuladen. Genau mein Humor! Und nach dem, was der HESSEN medial passierte, auch nur verständlich. Und die Politik? Sie steht ja  bekanntlich immer "hinter unseren Soldaten". Bis ein Haushalt aufgestellt werden muss. Dann plötzlich steht da keiner mehr. 

Nun ja, ich ging jedenfalls davon aus, dass die Damen und Herren Redakteure deutscher Premiummedien nach ihrer unterirdischen Berichterstattung über die "Lachnummer Fregatte HESSEN", die mit "veraltetem Gerät" und "mangelhafter Munitionierung"  praktisch schon über den Untergang des deutschen Schiffs orakelten, inzwischen etwas geläutert und eines besseren belehrt wurden, nachdem die HESSEN erfolgreich ihre Mission (ohne auch nur einen Kratzer abbekommen zu haben) beendete.

Schön wär's gewesen. Aber da wusste ich noch nichts von Katharina Seiler und Christina Gerlach, die in Diensten des NDR stehen. Sie setzten nahtlos dort an, wo der STERN, die WELT und andere bereits die berechtigte Kritik über ihre schlecht recherchierten Beiträge um die Ausstattung der Fregatte HESSEN einkassierten. Diese beiden leuchtenden Sterne des Qualitätsjournalismus'  schrieben einen Artikel , der behauptete, die Besatzung der HAMBURG habe angesichts des fehlenden Radars ein mulmiges Gefühl bei dem Einsatz. Im Gespräch mit einem Marinesoldaten fiel demnach das Wort vom "Himmelfahrtskommando". 

Sollte der NDR mal mit mir sprechen: Auch ich habe ein mulmiges Gefühl, insbesondere, was Frau Seiler und Frau Gerlach angeht. Seilers und Gerlachs gibt es offenbar viele in den deutschen Redaktionsstuben. Und dann gibt's noch die anderen, die noch schlimmeren: sie schreiben ab, was Seiler und Gerlach vorturnten. Aber Wahrschau! Unsere Presse ist keineswegs eine Lügenpresse! Sie ist lediglich in Teilen zunehmend inkompetent.

Nachdem das Marineforum (DMI- Deutsches Maritime Institut) auf den NDR- Bericht reagierte, änderte der NDR die Headline seines Beitrags, auf Facebook verschwand er komplett. 

Es ist einfach bedauerlich, dass sich die schreibende Zunft keinen Kopf macht, was sie mit ihren Artikeln auslösen kann. In diesem Fall richtet sich der Blick auf junge Soldatinnen und Soldaten ( die nicht aus dem Bereich der Waffentechnik kommen) und deren Angehörige zuhause. Was müssen sie denken? Dass ihr Dienstherr sie in eine Mission entsendet, deren Verlauf höchst riskant ist? 

Keine Frage: Jede Mission ist- mal mehr, mal weniger risikoreich. Aber dass im Falle der Mission EUNAVFOR ASPIDES deutsche Soldatinnen und Soldaten bewusst in ein Szenario geschickt werden, bei dem das Risiko unkalkulierbar hoch wäre, ist absurd. Wenn mir morgen jemand anbietet, mit der HAMBURG mitzufahren- ich würde es tun! Weil ich weiß, wie sie an Bord ihren Job machen, weil ich weiß, was die Technik der 124er Fregatten kann und weil ich weiß, wie aufwändig und dezidiert die Ausbildung der Besatzung  abläuft. 

Ja, es fehlt eine Radaranlage. Verantwortlich dafür sind Politiker (von CDU/ CSU und SPD), die in 2017 / 2018 entschieden, darauf aus Kostengründen zu verzichten. So, wie auch jetzt entschieden wurde, die vom Verteidigungsminister angefragte finanzielle Ausstattung der Bundeswehr im Rahmen der Haushaltsdebatte aus Kostengründen zusammenzuschmelzen. 

Nur ist diese fehlende Anlage kein wirkliches Risiko, weil die HAMBURG nicht alleine fährt. Daten (von ASBM- Flugkörpern), die die HAMBURG nicht lesen kann, werden von Sensoren der anderen Schiffe erfasst und deren Daten an die HAMBURG weitergeleitet. Problem gelöst. Die Hauptbedrohungslage besteht ohnehin aus Drohnen in der Luft und im Wasser. 

Immerhin sind auch Fortschritte zu vermelden. Die Presse schrieb kein Wort über die "Bundesmarine" (sie ruhe in Frieden!)

Bürgerreporter:in:

Peter Gross aus Bochum

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