G e d i c h t
"Sommer-Vormittag" - Ludwig Jacobowski (1868 - 1900)
Der Sommer wandelt durch die Lande
und segnet unsre liebe Flur.
In blauer Luft und braunem Sande
liegt leuchtend seine gold'ne Spur.
In schönem Ritual, lieber Eugen, beende ich den Tag mit einem Trakl-Vers! ;-))
Am Mönchsberg > Georg Trakl
Wo im Schatten herbstlicher Ulmen der verfallene Pfad hinabsinkt,
Ferne den Hütten von Laub, schlafenden Hirten,
Immer folgt dem Wandrer die dunkle Gestalt der Kühle
Über knöchernen Steg, die hyazinthene Stimme des Knaben,
Leise sagend die vergessene Legende des Walds,
Sanfter ein Krankes nun die wilde Klage des Bruders.
Also rührt ein spärliches Grün das Knie des Fremdlings,
Das versteinerte Haupt;
Näher rauscht der blaue Quell die Klage der Frauen.
*
Herzliche Grüße zur Nacht,
Romi