Auf Achse
Die Modellbahnwelten im Abenteuerressort Bispingen 2023
Heute ging es wieder "auf Achse". Die Modellbahnwelt in Bispingen war mein Ziel. Es interessierte mich einfach mal wieder, wie sich diese Modellbahn weiterentwickelt hat. Angekommen am Eingang der Modellbahnwelten stand erst einmal ein Fußmarsch zur Rezeption im Hauptgebäude an, da der Kartenverkauf am Eingang verwaist war. Die erste Überraschung gleich in der Themenwelt Harz war der Brocken, der immer noch recht flach daherkommt, aber mittlerweile einen vorbildgerechteren Kopfbahnhof aufweist. Eine weitere Überraschung war der Umstand, daß sich hier im Gegensatz zum letzten Besuch endlich mal Züge die endlosen Gleise bevölkerten. Es waren immerhin vier Züge, die ich zählen konnte. Auf die Pflanzenwelt hat sich prächtig entwickelt. So manches Gleis, aber auch Waggons verschwanden unter Unkraut und bildeten den morbiden Charme eines "Lost Places" originalgetreu wieder. Auf der gegenüberliegenden Seite mit den Themenwelten Indien, China, und Himalya sah es eindeutig besser aus. Diese Themenwelten haben mir auch schon die letzten Male gut gefallen. Mittlerweile gibt es dort auch Züge, die mit Farbe und Ausschmückungen halbwegs zu den Themenwelten passen. Tja, und dann kam wieder eine Dampflok der New York Central mit Schmalspurwaggons der Deutschen Reichsbahn, an denen noch ein Tankwagen der Union Pacific angehängt war......
Mein Weg führte weiter zu dem galaktischen Teil. Hier dominierte wie auch in der Vergangenheit viel rostiges Eisen und Unmengen an Schienen das Geschehen. Wie schon bei meinen früheren Besuchen existiert hier immer noch eine gigantische rostige Gleiswendel das Geschehen, die eigentlich Züge vom Bodenniveau auf die "High Line" bringen soll. Die High Line, so meine persönliche Bezeichnung, ist eine Gleisanlage, die etwa drei Meter oberhalb des Bodens an drei Seiten entlang der Modellbahnwelten führt. Eine schöne Gelegenheit eigentlich, um Züge schön in Szene zu setzen. Die Realität hat leider wenig mit diesen schönen Gedanken zu tun. Züge fahren auf der High Line keine, dafür stehen dort jede Menge Rasensprenger rum, die die äußeren Themenwelten bewässern sollen. Zum Teil fehlen hier auch schon Gleise. Auch auf der anderen Seite der Gleiswendel auf Bodenniveau sieht es sehr traurig aus. Das Areal dort ist eine Bauruine, wo einsam ein Betonmischer steht, sowie Kabel und Gleise kreuz und quer verteilt sind. Dieses Areal ist wirklich ein "Lost Place".
Erfreulich wiederum war die amerikanische Themenwelt. Hier fuhren endlich wieder Züge, die auch endlich mehr als nur einen Wagen hatten. Fröhlich drehten hier mehrere Züge mit ordentlich Getöse ihre Runden. Aber auch hier gab es viele Gleise, die mehr Ähnlichkeit mit einer stillgelegten und von der Natur zurückeroberten Bahnstrecke hatten.
Wie auch die Jahre zuvor hat mir auch die Themenwelt "Bad Max" in Anlehnung einer postapokalyptischen Spielfilmserie immer noch genauso gefallen, wie auch die Markthalle in der Italienabschnitt. Und als ich mir diese Themenwelten anschaute, kam eine Lokomotive der Rhätischen Bahn, eine Schweizer Schmalspurbahn mit Personenwagen der Deutschen Bahn vorbeigefahren...
Man kann sich die Modellbauwelten in Bispingen gerne mal anschauen. Es gibt hier schöne Teilbereiche, die ich mir gerne als leidenschaftlicher Modellbahner anschaue. Was hier gebaut und erschaffen wurde verdient mein Respekt. Auch für Kinder wird hier viel geboten. Man sollte jedoch endlich die Werbung auf der Internetseite einstellen, die immer noch fünfhundert Züge und fünfzig Themenwelten verspricht. Die Realität sieht ganz anders und teilweise trostlos aus.
Bürgerreporter:in:Jens Bähre aus Isernhagen |
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