Naturnahe Bienenhaltung in Biedenkopf
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Biene ist nicht gleich Biene
Die in Europa, Afrika und dem nahen Osten heimische westliche Honigbiene, Apis mellifera, entwickelte regional unterschiedliche Unterarten/Rassen. Die dunkle Biene ist die einzige Unterart, die seit der Eiszeit auf die Flora Mittel- und Nordeuropas angepasst ist und damit eng mit deren Überleben verknüpft: Untersuchungen bestätigen, dass die dunkle Biene ein erheblich breiteres Pollenspektrum „anliefert“, als die südosteuropäische Rasse. Überwiegend wirtschaftliche Interessen führten dazu, dass anstatt der heimischen dunklen Biene (Apis mellifera mellifera), nur noch die im Balkan beheimatete Kärntner Biene (Apis mellifera carnica) gehalten wurde. Die heimische dunkle Biene wurde damit an den Rand des Aussterbens gebracht und steht damit auf der roten Liste der extrem bedrohten (Nutz-)Tierrassen. Seit 2010 fliegt diese Biene wieder im Hinterland !
Vorteile der dunklen Biene
- Sanftmut
- Anpassung auf heimische Flora seit der Eiszeit
- erhöhte Kälteresistenz
- große Winterhärte
- geringe Schwarmneigung
Keine Wildbestände mehr
Ein Vorkommen in freier Wildbahn ist seit der Einschleppung der Varroamilbe (Miitte der 70-er Jahre) aus dem asiatischen Raum leider nicht mehr möglich: Die westliche Honigbiene ist dem ausländischen Schädling, der zur völligen Vernichtung des Volkes führt, schutzlos ausgeliefert. Ohne das Eingreifen des Imkers wäre das Überleben der ganzen Art nicht möglich !
Unkontrollierter Bienensex macht Nachzucht schwierig
Aufgrund des Hochzeitsfluges der Bienenkönigin, während dessen sich die Königin mit mehreren Partnern vereint, ist es fast unmöglich eine gezielte Paarung innerhalb einer Rasse durchzuführen. Dafür wurden in der Bienenzucht sogenannte Belegstellen eingeführt, das heißt Orte, in deren näheren Umkreis sich keine Drohnen (Bienenmännchen) unerwünschter Herkunft befinden.
Da sich in Deutschland bisher keine solchen Gebiete für die dunkle Biene befinden, sind teure Zukäufe aus dem Ausland notwendig.
Wende in Sicht ? hochgezüchtete Biene zu empfindlich
Mittlerweile mehren sich die Berichte, dass die Völkerverluste der letzten Jahre zum Teil zuchtbedingt sind:
"..aus robusten Honigsammlern wurden empfindliche Superbienen geformt." laut Zitat von Bienenexperte Peter Neumann in GEO 3/2010.
Zu einem klaren "Nein" bei der Beantwortung der Frage, ob die Linienzucht der Biene noch aktuell sei, kommt Dr. Kaspar Bienefeld vom Länderinstitut für Bienenkunde in seinem Artikel im Februarheft 2010 des "Deutschen Bienenjournals".
mehr Info unter:
Bürgerreporter:in:Inge Behrens aus Biedenkopf |
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