100 bewegte Jahre bei den Eisenbrechtshofener Schützen
Als Vorstand Erich Dollinger vor einigen Wochen bei einem Ehrungsabend einen kleinen Streifzug durch die Geschichte des Eisenbrechthofener Schützenvereins Waldeslust machte konnte er dabei auf eine bewegte Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen zurückblicken. Laut Schützenbuch erfolgte die Gründung am 12. Januar 1913 durch die Gebrüder Miller und Leonhard Schaller. Die Zahl der Gründungsmitglieder war damals mit 39 angegeben, die Aufnahmegebühr betrug seinerzeit genau 1 Mark. Für die erste Vorstandschaft des neuen Vereins stellten sich Leonhard Schaller als erster Vorstand sowie Mathias Sailer (Schützenmeister) und Jakob Wiedholz (Kassierer) zur Verfügung. Vom Gründungsjahr bis1924 stand die Pflege der Kameradschaft und ein geregelter Schießbetrieb im Vordergrund. Trotz denkbar ungünstiger Voraussetzungen fand das Sportschießen in der damaligen Dorfgaststätte von Walburga und Lorenz Häusler statt, musste man doch von der Wirtsstube aus in die Küche hinaus schießen. Aus Sicherheitsgründen war es notwendig, dass man später in das obere Stockwerk der Gastwirtschaft umzog. In Not geriet der Verein durch die Schließung der Gaststätte im Jahre 1964. Hier erwies sich der Patenverein „Gemütlichkeit“ Biberbache als große Hilfe und so wurden fortan im Gasthof Huckerwirt in Biberbach gemeinsame Schießabende abgehalten. Als eine weitere Schwierigkeitstellte sich heraus, dass nach dem zweiten Weltkrieg der Schießbetrieb aufgrund der Entmilitarisierung komplett ruhen musste. Dennoch blieb der Verein auch über diese lange Zeit bestehen und am 24.10.1951 konnte dann auch endlich wieder der aktive Schießbetrieb weitergehen Als der Gemeinderat der damals noch selbstständigen Gemeinde Eisenbrechtshofen den Neubau eines Feuerwehrgerätehaus plante war das Platzproblem gelöst und der Schützenverein konnte aufatmen. Von Anfang an wurde der Bau so geplant, dass durch einen späteren Dachausbau ein Vereinsheim geschaffen werden konnte. Am 19. März 1978 konnte dann auch der Schießbetrieb mit 3 Schießständen aufgenommen werden. Der im Jahre 1980 verstorbene Vorsitzende Wilhelm Schilling regte anlässlich einer Mitgliederversammlung an, dass sich der Schützenverein nun endlich einmal auch eine Fahne anschaffen und diese im Rahmen einer großen Festlichkeit weihen lassen solle, was dann auch mit einem Fest im Juli 1981 gefeiert wurde. Aufgrund der immer steigenden Mitgliederzahlen und des akuten Platzmangels im bisher vorhandenen Gebäude luden der Schützenverein und die Freiwillige Feuerwehr ihre Mitglieder 1986 zu einer außerordentlichen Generalversammlung ein. 44 der 45 Stimmberechtigten sprachen sich für einen Anbau auf der Ostseite des Feuerwehrhauses aus, sodass bereits im September 1989 mit den Planungen durch Architekt Willi Kraus begonnen werden konnte. Am 14. März 1993 konnte nach langer Planungsphase der erste Spatenstich erfolgen. 1998 endete der Bau nach fünfjähriger Gemeinschaftsleistung und tausenden freiwillig geleisteten Arbeitsstunden. Der Verein konnte sich nun auf 14 Schießständen bewähren. Das 85jährige Vereinsjubiläum sowie die Einweihung der 14 Schießstände konnte im Mai 1998 gefeiert werden. Aber nicht nur deswegen wird das Jahr 1998 für den Schützenverein Waldeslust unvergesslich bleiben. Am Anfang des Jahres konnte der Verein sich über den ersten Gaukönig der Vereinsgeschichte freuen. Sportwart Reinhold Eser erschoss sich mit einem 7,2 Teiler den Titel. Zweiter wurde Hubert Hirschinger mit einem 7,7 Teiler. Seit Okt. 1992 gestaltet der Verein zusätzlich jedes Jahr sein mittlerweile sehr bekanntes Weinfest. 1993 wurde im Rahmen dieses Weinfestes das 80 jährige und 2003 das 90 jährige Vereinsbestehen gefeiert. Im Jubeljahr 2013 feiern die Eisnbrechtshofener Schützen nun im großen Stil. Vom 5. – 7. Juli wird das Jubiläum groß gefeiert.
Bürgerreporter:in:Maximilian Merktle aus Biberbach |
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