Patenbitten: Von versalzener Suppe bis Friedenszigarre
Biberbach / Eisenbrechtshofen Mit dem Patenbitten für ihr 100 – jähriges Jubiläum vom 5. – 7. Juli 2012 ließen die Eisenbrechtshofener Waldeslust Schützen und ihre Kameraden von Gemütlichkeit Biberbach ein altes Brauchtum wieder aufleben. Mit vielen lustigen Einfällen wurde den zahlreichen Gästen und Zuschauern eine wahre Unterhaltungsschau geboten, bei der die Vorstandschaften beider Vereine ihr Fett wegbekamen.
Bereits am Eingang des Biberbacher Schützenheims auf dem Galgenberg erwartete die von Vorstand Erich Dollinger und Fahnenträger Hubert Hirschinger angeführte Schützenschar die erste Prüfung, war doch der Weg durch einen Holzstamm versperrt. Diese mussten von den Eisenbrechtshofenern in mühsamer Handarbeit zerkleinert und zur Seite geräumt werden. Eine stumpfe Säge erschwerte die Aktion noch zusätzlich. Erst dann folgte der Empfang durch den Biberbacher Vorsitzenden Franz Deininger, bei dem sich die Gäste nach einem langen Fußmarsch mit einem Glas Sekt stärken durften. Doch die Pause für den Bittverein wehrte nicht lange. Für die nächste Aufgabe schmückte nun ein angespitzter Holzbalken die Bühne. Kniend trug die Vorstandschaft nun ihr Anliegen vor, doch vor der endgültigen Zustimmung wollten sich Schützenmeister Franz Deininger und Christian Scherer, die moderierend durch das Programm führten, erst von der Tauglichkeit der Waldeslust Schützen überzeugen. Zur Stärkung wurde anschließend eine stärkende Suppe gereicht, die nicht jedem Vorstandsmitglied so gut bekam und bei dem ein oder anderen für ein verbittertes Gesicht sorgte. Auch um Getränke für ihre Gäste kümmerten sich die Biberbacher bei herrlichem Sommerwetter bestens und servierten den Bittstellern prompt ein schön erwärmtes Weizenbier. Wer nun noch nicht genug hatte wurde noch mit einer ordentlichen Portion Schnupftabak verwöhnt, der mit einer richtigen Schnupfmaschine verabreicht wurde. Auf diesen Schrecken hin folgte noch eine Schnapsrunde, um das Erlebte besser verdauen zu können. Neben der Vorstandschaft musste nun natürlich auch noch die Tauglichkeit der Festdamen geprüft werden. Ohne Hilfsmittel und mit den Händen auf dem Rücken durften die 11 Schützenladies einen leckeren Sahnekuchen vom Teller schlecken, wobei manchmal die langen Haare etwas hinderlich waren. Nun waren aber alle Herausforderungen gemeistert und die Gemütlichkeitsschützen sagten ihre Unterstützung beim anstehenden Jubelfest zu. Vorstand Erich Dollinger hatte sich als Abschluss dann noch etwas ganz besonderes ausgedacht. So musste auch die Biberbacher Vorstandschaft nochmal ran und gemeinsam wurde eine „Friedenszigarre“ als Zeichen der Verbundenheit beider Vereine geraucht. „Es ist wirklich eine tolle Sache, wenn zwei solch rührige Vereine eine so alte Tradition wieder aufleben lassen“, würdigte auch Bürgermeister Wolfgang Jarasch das Engagement beider Vereine. In geselliger Runde ließen beide Vereine den Abend bei einem Sommerfest ausklingen.
Bürgerreporter:in:Maximilian Merktle aus Biberbach |
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