"Berliner Friedhöfe" / "Berliner Originale"
Harfenjule
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- Grabstätte der Straßenmusikantin und Berliner Original "Die Harfenjule"
- hochgeladen von Gudrun Schwartz
An der Malteserstraße befinden sich zwei nebeneinander liegende Friedhöfe. Auf beiden wurden ca 50 neue Nistkästen für unsere gefiederten Freunde aufgehängt, und durch zahlreiche Futterhäuschen wird auch im Winter gut für sie gesorgt.
Nach einigem Suchen habe ich die Grabstätte der Straßenmusikantin und Berliner Original "Die Harfenjule" (Luise Nordmann) entdeckt. Sie wird gerne als die "Mutter aller Straßenmusikanten" bezeichnet und war von Geburt an blind. Später konnte sie nach einer Operation wenigstens auf einem Auge etwas sehen. Sie war bettelarm und tingelte mit ihrer geflickten Harfe bei Wind und Wetter durch die Berliner Hinterhöfe und sang, wie es hieß "mit himmlischer Stimme".
Ihr Auftreten mit schwarzem Strohhut und Harfe wurde mehrfach in Bildern dargestellt, unter anderen von Heinrich Zille.
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„Ick bin die Harfenjule mit jroßem Pompadur,
in janz Berlin und Rixdorf spiel ick die Harfe nur!“ "
Bürgerreporter:in:Gudrun Schwartz aus Berlin |
2 Kommentare
Eine Harfenjule soll es auch lt. den berichten meines vaters ( geb. 1913 ) auch in Braunschweig gegeben haben.
Habe mal gegoogelt - und ja, das stimmt. Die nannte man Harfen-Agnes, eine Bänkelsängerin im Braunschweig des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und gilt als eines von mehreren Stadtoriginalen in Braunschweig.
Wikipedia weiss dazu noch: Ihre selbst gedichteten, manchmal frivolen Lieder trug „Harfen-Agnes“, wie sie bald genannt wurde, in Braunschweiger Mundart vor, wobei sie sich selbst auf ihrer „Harfe“ begleitete. Zu den damals sehr bekannten Liedern gehörten: „Hofrats Rieke“, „Ferdinand, wie bist du schön“ oder „Das Lied von den Straßen der Braunschweiger Altstadt“. Ihr bekanntestes Couplet hat den Refrain „Mensch saa helle, un wenn’s auch duster is“.
Die Lebensumstände waren wohl so ähnlich wie bei 'unserer Harfenjule', ärmliche Verhältnisse.
Danke für den Hinweis, ich finde sowas interessant.