Wer lebt denn hier über seine Verhältnisse?

Ein bemerkenswerter Kommentar zum Thema "Abstand zwischen den Regierenden und Regierten:

"Liebe Bundesregierung, sehr geehrte Frau Merkel,
wen meinen Sie eigentlich, wenn Sie sagen, wir hätten jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt? Ich jedenfalls habe das nämlich ganz sicher nicht getan. Ich gebe nur das Geld aus, das ich habe. Ich zahle Steuern, bin gesetzlich krankenversichert und sorge privat für das Alter vor. Ich habe mich durch Ihre Abwrackprämie nicht dazu verlocken lassen, einen überflüssigen Neuwagen zu kaufen, ich bin kein Hotelier und kein Milchbauer. Und "Freibier für alle" habe ich auch noch nie verlangt. Kommentar von Stephan Ueberbach, SWR, ARD-Hauptstadtstudio

Wer war wirklich maßlos?
Meinen Sie vielleicht die Arbeitslosen und Hartz IV-Bezieher, bei denen jetzt gekürzt werden soll? Meinen Sie die Zeit- und Leiharbeiter, die nicht wissen, wie lange sie ihren Job noch haben? Oder meinen Sie die Normalverdiener, denen immer weniger netto vom brutto übrigbleibt? Haben die etwa alle "über ihre Verhältnisse" gelebt?
Nein, maßlos waren und sind ganz andere: Zum Beispiel die Banken, die erst mit hochriskanten Geschäften Kasse machen, dann Milliarden in den Sand setzen, sich vom Steuerzahler retten lassen und nun einfach weiterzocken als ob nichts gewesen wäre.

Mehr Beispiele gefällig?
Zum Beispiel ein beleidigter Bundespräsident, der es sich leisten kann Knall auf Fall seinen Posten einfach hinzuwerfen - sein Gehalt läuft ja bis zum Lebensende weiter, Dienstwagen, Büro und Sekretärin inklusive.
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Aktualisierung 16.02.2013:

Aufgrund der aktuellen Schuldendiskussion in Isernhagen habe ich diesen Beitrag wieder gefunden. Daher kann und muss ich hinzufügen, dass wir dank Merkel noch einen hochbezahlten "Politpensionär" auf der Ausgabenseite haben, vor dessen Wahl ich seinerzeit gewarnt habe!
In meinem Kommentar zum Beitrag über die Bundespräsidentenwahl schrieb ich damals: "Viel zu jung und dann noch die jüngere Ehefrau: denkt mal an die Folgekosten!"
Ich freue mich nicht, das ich Recht behalten habe!
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Zum Beispiel die Politik, die unfassbare Schuldenberge aufhäuft und dann in Sonntagsreden über "Generationengerechtigkeit" schwadroniert. Die von millionenteuren Stadtschlössern träumt und zulässt, dass es in Schulen und Kindergärten reinregnet. Die in guten Zeiten Geld verpulvert und in der Krise dann den Gürtel plötzlich enger schnallen will, aber immer nur bei den anderen und nie bei sich selbst.

Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat dank Ihrer tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse gelebt. Ganz sicher aber wird er unter seinen Möglichkeiten regiert.

Mit - verhältnismäßig - freundlichen Grüßen, Ihr Stephan Ueberbach"
Quelle:
Stephan Ueberbach 2010au

Bürgerreporter:in:

Siegfried Lemke aus Isernhagen

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