Unbekannte und der Weg auf die andere "Seite"-Anonymous-Aktivisten im Umlauf
hen Regierung vom Netz zu nehmen. Offenbar ohne großen Erfolg.
Der eskalierende Streit zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas im Gaza-Streifen forderte in dieser Woche mindestens 19 Opfer, Dutzende Menschen wurden verletzt. Doch der Konflikt wird nicht nur mit Raketen, sondern zunehmend auch im Netz geführt: Die israelischen Streitkräfte nutzen intensiv Twitter zu Propagandazwecken. Nun schlägt das Internet zurück.
Oder zumindest die, die sich öffentlich immer wieder als dessen Stellvertreter positionieren: Das Anonymous-Kollektiv reagierte mit einem Aufruf zur #opisrael auf die Eskalation in Nahost. An Israel gerichtet heißt es in einer auf anonpaste.me veröffentlichten Mitteilung: "Niemand schaltet das Internet ab." Die israelische Regierung soll davor gewarnt haben, Gaza vollständig von allen Telekommunikationsmöglichkeit zu isolieren und damit eine Grenze überschritten. Die Konsequenz: gezielte Attacken auf hochrangige israelische Websites.
Einer der zahlreichen Twitter-Accounts, die der Gruppe zugeordnet werden, @AnonymousPress, verkündete eine erfolgreiche Attacke gegen mehr als 40 Seiten. Radware, ein IT-Sicherheitsunternehmen mit Sitz in Tel-Aviv, bestätigte der "New York Times" jedoch, dass es den Hackern nur in wenigen Fällen gelungen sei. Die Anonymous-Mitglieder hätten etwa die Website eines privaten Überwachungsunternehmens mit der Nachricht "Hört auf, Gaza zu bombardieren!" ersetzt. Regierungswebsites konnten demnach nicht wie via Twitter angegeben aus dem Netz genommen werden.
Erfolgreich war Anonymous dafür bei einigen weniger hochkarätigen Zielen. Am Freitagvormittag war beispielsweise die Seite eines Anbieters für VIP-Limousinenfahrten gehackt, laut "Forbes" traf es zwischenzeitlich auch ein Exportunternehmen und eine Immobilienfirma.
Anonymous Solidarisierung erstreckt sich auch jenseits der gewohnt dramatisierten Drohungen: Zehntausende Mitglieder der Anonymous-Armee stünden hinter den Palästinensern, heißt es in der Pressemitteilung, und würden ihnen helfen, wo immer sie können. So verweisen die Autoren darin auch auf ein zum Download angebotenes Care-Paket für Gaza, aus dem die Palästinenser Überlebensstrategien ohne Internet ziehen können sollen. Auch darin enthalten ist demnach eine Anleitung, wie sie die Überwachung des israelischen Militärs umgehen können.
Bürgerreporter:in:Wolf STAG aus Essen |
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