Bekenntnis eines Berliners
Ja, ich liebe die Bayern
Ich bin in Berlin geboren und aufgewachsen.
Meine beiden Eltern stammten aus Bayern. Und so war es für uns völlig normal, in Ferien die Verwandtschaft dort zu besuchen.
In den Siebzigerjahren war meine behütete Welt noch komplett in Ordnung.
In den Ferien lernte ich die Bayern als grundsätzlich nett und freundlich kennen, den Akzent liebe ich bis heute.
In jenen Tagen war es bei meinen Klassenkameraden populär, Bayern für die schöne Landschaft zu schätzen, aber die bayrischen Menschen eher abzulehnen.
Man mag an der Politik, die vom Freistaat kommt, Einiges aussetzen, und die verteidige ich nicht.
Von der Alltagskultur jedoch können wir Berliner sehr viel übernehmen.
Nach meiner eigenen Beobachtung hat sich durch die Zuwanderung aus dem Rest der Republik, Europa sowie weltweit international die Stimmung gedreht.
Freundliche Begrüßungen sind normaler geworden. Aber, es geht offenbar nicht anders, ein paar Dusselköpfe hat man immer.
Eine Grundsatz-Regel muss sein, zunächst freundlich den Menschen im Alltag begegnen.
Jeder kämpft seinen Kampf, den die Außenwelt nur erahnen kann.
Und wenn wir meinen zu wissen, was der Andere mit sich austrägt, wir fühlen nicht sein Leid.
Es steht uns nicht zu, noch drauf zu hauen, wenn der Andere mit innerem Kampf beschäftigt ist.
Mag sein, dass auch Bayern sich geändert hat im Laufe der Zeit. Meine Grundüberzeugung und meine persönlichen guten Erfahrungen sind unzerbrechbar.
So sehe ich es, aber vielleicht ist auch Alles ganz anders.
Bürgerreporter:in:Lorenz George aus Berlin |
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