„Männer“ - Film von Doris Dörrie
Wann ist der Mann ein Mann

Anfang der 80er Jahre gab es noch keine Mobiltelefone und kein Internet.

Er ist ein erfolgreicher, selbstbewusster Manager, seine Ehefrau kümmert sich um die zwei Kinder.

Heile bürgerlich wohlsituierte Welt, dass er es mit der ehelichen Treue nicht so ganz genau nimmt, wird stillschweigend toleriert.

Alles ist traumhaft schön, bis sie einen Liebhaber kennenlernt. Jetzt kämpft er um seine Frau.

Er nimmt sich im Büro eine Auszeit und zieht unerkannt in die Wohngemeinschaft seines Nebenbuhlers. Hier studiert er ihn und nimmt seinen Einfluss auf den „jungen Wilden”, der den Gegenentwurf darstellt zu ihm. Sein Konkurrent ist ein mittelloser Künstler.

Einer von diesen tollen Filmen, in denen das Lachen nicht zu kurz kommt. Darüber hinaus aber werden viele Gedankenanstöße gegeben.

Die beiden Männlichkeits-Bilder erfolgreicher Manager und armer Künstler im Dialog zu erleben lädt männliche Zuschauer ein, ihr Verständnis von sich selbst zu überdenken. Dieses Angebot mit viel Humor auszustatten, genau das sehe ich als großartige Leistung an.

Darüber hinaus finde ich es aus heutiger Sicht interessant und kurios, daran erinnert zu werden, dass es eine Zeit vor dem Internet gab, ohne Smartphone, ohne permanente Möglichkeit, schnell einen Schnappschuss mit der eigenen Kamera zu machen. Es gab Telefonzellen und Sekretärinnen, die auf Schreibmaschinen tippten.

Auch unter diesem Aspekt ein sehenswerter Film.

So sehe ich es, aber vielleicht ist auch alles ganz anders.

Bürgerreporter:in:

Lorenz George aus Berlin

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