In Memorium: Oscar Niemeyer - Brasilia trauert

Seine Vision war die Geburt der  Megapolis
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Der brasilianische Architekt Oscar Niemeyer ist im Alter von 104 Jahren gestorben. Das bestätigte am Mittwochabend das Samaritano-Hospital in Rio de Janeiro. Der Architekt war dort seit mehreren Wochen behandelt worden, unter anderem wegen einer unzureichenden Nierenfunktion und zuletzt wegen Atemproblemen.

Der Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, Sérgio Cabral, rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Im Laufe des Tages soll Niemeyer in dem von ihm geschaffenen Präsidentschaftspalast in Brasília aufgebahrt werden, am Freitag findet die Beerdigung statt.

Neben dem französischen Architekten Le Corbusier (1887-1965), dessen Schüler er war, zählt Niemeyer zu den bedeutendsten Vertretern der modernen Architektur. Er verwirklichte während seiner 70-jährigen Karriere mehr als 600 Projekte in aller Welt. Mit der Gestaltung der Regierungsbauten in Brasília prägte er 1960 den modernen Stil der brasilianischen Retortenhauptstadt – elegante Betonkonstruktionen, die der Schwerkraft zu trotzen scheinen. Etwa 20 Projekte werden derzeit noch in mehreren Ländern umgesetzt.

"Er lebte unter Freunden und glaubte an die Zukunft"

Die Architektur war sein Lebenselixier. Auch als über 100-Jähriger ging er noch regelmäßig ins Büro an der Copacabana in Rio de Janeiro. Als er vor vielen Jahren einmal gefragt wurde, wie er gerne in Erinnerung bleiben würde, sagte er, auf seinem Grabstein solle nur ein Satz stehen: "Oscar Niemeyer, Brasilianer, Architekt. Er lebte unter Freunden und glaubte an die Zukunft."

Mit seinen Bauten wollte Niemeyer die Menschen immer überraschen, beschenken und zum Staunen bringen. Seine Heimat Brasilien war ihm in seinem jahrzehntelangen Schaffensdrang nie groß genug. Er entwarf und baute in Italien, Spanien, Frankreich, Israel und vielen Ländern rund um die Erde. In Deutschland baute er 1957 das sogenannte Interbau-Wohnhochhaus für das Hansaviertel in Berlin.

Der Mann, der nach Worten von Le Corbusier die Berge Rios in den Augen hatte, wurde am 15. Dezember 1907 als eines von sechs Kindern eines deutschstämmigen Kaufmanns in der Stadt am Zuckerhut geboren. Nach dem Architektur-Studium begann durch die Zusammenarbeit mit seinen Vorbildern Lúcio Costa und Le Corbusier der Aufstieg. Nachdem er 1943 mit dem alten Gesundheitsministerium in Rio internationales Renommee erlangt hatte, war er 1947 prägend am Entwurf des UN-Gebäudes am New Yorker East River beteiligt. Dann folgte Ende der fünfziger Jahre die Hauptstadt Brasília, die er gemeinsam mit Lúcio Costa schuf. Der Durchbruch war da.

Noch vor wenigen Tagen berichtete arte/und das ZDF in einem Sonderbericht
über die Hauptstadt aus dem Nichts-Brasilia

Wolfgang Hirschmann

Seine Vision war die Geburt der  Megapolis
Bürgerreporter:in:

Wolf STAG aus Essen

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