"6 Wochen oder wie mein Leben zerstört wurde" Kapitel 5/2

Diese Zeremonie dauert sage und schreibe 45 Minuten. Ich habe das Gefühl desto länger es dauert, desto mehr Spaß hat er daran.
B: “ Nun möchten Sie auch was? Sie müssen nur reden.”
I: “ Ist mir egal.”
B: “ Na gut wie Sie wollen, bitte dann nicht.”
Er lässt mich in die Zelle bringen.
Es ist etwa 1 Uhr Nacht. Ich lege mich hin und mir ist so schlecht. Mein Magen krümmt sich vor Hunger und der scheiß Typ ist noch vor meinen Augen. Ich bin so kaputt und penn sofort ein. Morgens um 6 Uhr ist wecken, um 7 gibt’s Frühstück. Zwei Scheiben trocken Brot und eine Tasse Tee. Draußen auf dem Gang ist wieder vollkommene Ruhe eingetreten. Bis zum Mittag ist nichts zuhören, dann gibt es sogar was für mich zu essen und abends das Gleiche. Kein Freigang, kein Wort wird mit mir gewechselt. Um 22 Uhr geht das Licht aus. Und die Nacht ist auch vollkommen ruhig. So geht es jetzt die nächsten drei Tage weiter.
Ich bin jetzt schon 6 Tage in Gewahrsam, scheint so als ob sich die Stasi beruhigt hätte. Es vergehen weitere 2 Tage ohne das was passiert. Ich bekomme was zu Essen, aber Freigang oder das mit mir ein Wort gewechselt wird ist nicht. Ich bin vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten.

Bürgerreporter:in:

Frank Frühbrodt aus Lahstedt

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