"6 Wochen oder wie mein Leben zerstört wurde" Kapitel 11/1
Kapitel 11
Der Vormittag verläuft ruhig und sie lassen mich erstmal in Ruhe. Zum Mittag bekomme ich wieder nur Fraß und kein Essen. Das würde ich nicht mal meinem Hund geben. Aber was bleibt mir anderes übrig. Denn wer weiß wann und was es noch so gibt. Denn wer weiß überhaupt wo ich jetzt bin? Bis zum Abend passiert gar nichts. Abendessen bekomme ich erst gar nicht. Es geht einfach so gegen acht das Licht aus. Ich gehe ins Bett und lass mich überraschen was passiert.
Es dauert nicht lang und das alte Lichtspiel geht los. Nur das die Lampe hier viel heller ist als die Alte im anderen Knast, ich habe das Gefühl die Sonne wäre vor mir auf die Erde gefallen und ich stehe jetzt vielleicht 2 Meter davon entfernt. Aber das ist nicht alles. Das Licht geht aus, aber dafür gehen jetzt ein paar Lautsprecher an, die in einer nicht zu überhören Lautstärke mir irgendetwas von einem SED- Parteitag erzählen. Berieselung zur Gehirnwäsche kann man dazu auch sagen. Dann ist wieder Ruhe, jetzt gehen erst die Boxen an, dann wieder aus, jetzt das Licht. An und aus. Jetzt geht sogar Licht und Boxen zusammen an. Alles in einem planlosen Chaos an und aus. Irgendwelche Parolen von Volkskammersitzungen und SED- Parteitagen. Und manchmal nur irgendwelche Geräusche wie von einem Presslufthammer oder Geräusche die einfach dem Ohr eines Menschen nicht gefallen.
Bürgerreporter:in:Frank Frühbrodt aus Lahstedt |
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