Berlins Unterwelt birgt viele Geheimnisse

Ein Mann Bunker
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Wer Berlin einmal aus einer ganz besonderen Perspektive kennenlernen möchte, dem sei eine Führung der Berliner Unterwelten e.V. empfohlen. Auf mehreren verschiedenen Touren bieten sie Einblicke in die Relikte der Nazizeit und des Kalten Krieges.

Eine der Touren führt zur Zivilschutzanlage unter dem Blochplatz. Dort erfährt man zunächst, auf welch verschlungenen Wegen die „unterirdischen Grenze“ während der Teilung Berlins verlief. Besonders anschaulich wird das Thema Geisterbahnhöfe im U-Bahn Netz veranschaulicht. Hierbei handelte es sich um Bahnhöfe, die zwar durch Westdeutsche U-Bahnen durchquert wurden, wo aber die Züge nicht anhalten durften. Gut gesichert gegen DDR Flüchtlinge waren diese Bahnhöfe durch Grenzsoldaten und besondere Gitter mit Stahlnägeln, die die Flucht zu Fuss durch den Tunnel unmöglich machten. Und so waren diese Stationen Jahrzehnte im Donröschenschlaf. Auch das Thema Sicherung der Kanalisation gegen Fluchtversuche in den Westen wurde beim Rundgang behandelt. Der Bunker am Blochplatz ist noch heute für den Katstrophenfall vorgesehen. Die Teilnehmer erfuhren auch, das in Deutschland für nur 2% der Bevölkerung Schutzräume zur Verfügung stehen.

Kaum Vorstellbar: Die U-Bahnstation Pankstrasse ist ein Bunker. Hier erfuhren die Teilnehmer etwas über die Funktionsweise einer „modernen“ Schutzanlage. Diese 1977 bei der Verlängerung der U-Bahnlinie 8 errichtete sogenannte Mehrzweckanlage hätte im „Ernstfall“ rund 3.400 Menschen Schutz für mehrere Wochen bieten sollen. Sie ist damit die viertgrößte Zivilschutzanlage Berlins, die immer noch voll ausgestattet und funktionsfähig ist und sogar über ein unterirdischen Wasserwerk verfügt, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Auf den Bahnsteigen wären dann Betten aufgebaut, auf den Gleisen stünden dann U-Bahnzüge als Aufenthaltsorte bereit. Den Teilnehmern wurde hier gezeigt, wie sozusagen der Einlass in den Bunker stattfindet.

Alles in allem war die Führung sehr Interessant und lehrrreich und daher besonders Empfehlenswert.

Internet:
http://berliner-unterwelten.de/

Bürgerreporter:in:

Sachsenfreunde Deister aus Wennigsen

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