Exkursionsbericht: Die Reise ins Reich einer der schönsten Heidelibellen überhaupt: Der Sumpf – Heidelibelle (Sympetrum depressiusculum).
Der heutige Exkursionsbericht führt uns ins zentrale Münsterland. Der genaue Ort darf leider aus Naturschutzgründen nicht direkt genannt werden. Der Autor bittet diejenigen, die diesen Ort bereits kennen, um Verschwiegenheit. Die Gefahr des sogenannten „Natourismus“ wäre zu hoch, sodass eine einzigartige Population einer bestimmten Spezies in arge Bedrängnis geriete. Ich bitte hiermit ausdrücklich um Verständnis!
Die Rede ist von der extrem gefährdeten Sumpf – Heidelibelle (Sympetrum depressiusculum).
Sie kommt in Deutschland nur noch an diesem Ort in größerer Anzahl vor. Die Art wählt ihr Habitat nach strengen Voraussetzungen aus. Ist eines der vielen Parameter nicht mehr gegeben oder wird eine gewisse Bedingung an den Lebensraum nicht mehr erfüllt, verschwindet die Sumpf – Heidelibelle augenblicklich.
Die Tiere haben eine Flügelspannweite von ca. 7 Zentimetern und eine Körperlänge von 5,5 Zentimetern. Beide Geschlechter sind anfangs gelb gezeichnet.
Während die Weibchen bis zur geschlechtsreife einen satten Orangeton annehmen, färben sich die Männchen leuchtend rot. Sie entwickeln weiterhin einen hellen Seitenstreifen entlang des Hinterleibes. Auffällig sind die am Abdomen nach vorne spitz zulaufenden schwarzen Zacken, die im Alter teilweise oder ganz verschwinden können. Die Flügeladerung ist eine der dichtesten unter allen Libellenarten. Ihre Beine sind gegenüber einigen anderen Heidelibellenarten vollkommen schwarz. So gezeichnet, gilt die Sumpf – Heidelibelle als eine der schönsten aller und nicht nur hierzulande vorkommenden Heidelibellenarten überhaupt.
Ihre Flugzeit ist nur sehr kurz. Die Tiere sind sehr wärmeliebend und fliegen von Mitte Juli bis etwa Mitte September. Aufgrund ihrer Wärmebedürftigkeit ist ihr Aktionszeitraum auf die Mittagszeit beschränkt.
Die Begehung dieses Sumpf - Habitats fand an einem sehr wolkenverhangenen Tag statt. Ohne große Hoffnung, die Tiere aufgrund des schlechten Wetters ausfindig machen zu können, machten wir uns auf die Suche.
Gegen Mittag erreichte das Thermometer die 20° - Marke und wir wurden fündig. Neben „halbwüchsigen Jungtieren“ und wenigen, jahreszeitlich bedingten, adulten Exemplaren konnten wir noch einige Tiere schlüpfend beobachten.
Zu unserem Leidwesen stellten wir eine sehr hohe Individuenzahl an verschiedenen Spinnen fest, welche die Population zu dezimieren droht. Niedrig fliegende Schwalben machten ebenfalls reichlich Beute über dem schwer zugänglichen Sumpfgebiet.
Letztlich kamen wir jedoch zu der Überzeugung, dass das Gleichgewicht in der Natur auch an diesem Ort gewahrt werden wird. Nachfolgend zeige ich Euch Aufnahmen der seltenen Sumpf – Heidelibelle.
Die einzelnen Erklärungen hierzu entnehmt Ihr bitte den jeweiligen Bildunterschriften.
Wie immer hoffe ich, dass der kleine Exkursionsbericht und die dazugehörigen Bilder gefallen haben. Mehr und detailliertere Informationen zu diesem und anderen naturbezogenen Themen findet Ihr hier:http://waldschrat-online.de/
Herzlichen Dank für Eure lieben Kommentare und den Besuch der Homepage.
Liebe Grüße,
Willi, der „Waldschrat“
Bürgerreporter:in:H. - Willi Wünsch aus Bergheim |
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