Ein „Waldschrat – Exkursionsbericht: Geisterjagd in Niedersachsen, Teil 4: An den Grabensystemen und im Oppenweher Moor: Highlights für Libellenfreunde!
Liebe Natur- und Libellenfreunde, liebe Leser auf "myHeimat",
Nach 8 anstrengenden aber überaus erfolgreichen Tagen in kalten Flüssen und tiefen Krebsscherensümpfen Niedersachsens, wechseln wir nun den Lebensraum um die weitläufigen Grabensysteme und die tiefen und schwarzen Torfmoore bei Oppenwehe zu erkunden.
Hier fliegen die großen und majestätisch anmutenden Edellibellen, die Mosaikjungfern.
Exkursionsdaten:
Termin: Sonntag, 26. August 2012 bis Donnerstag, 30. August 2012
Exkursion: Dokumentation diverser Edellibellen (Aeshnidae)
Habitat: Grabensystem Stemwede und Oppenweher Moor.
Koordinaten: Können von GdO – Mitgliedern erfragt werden.
Zeitraum: Jeweils 08.30 – 17.30 Uhr.
Wetter: Heiter bis wolkig 22°C bis 25°C. Leichter, kurzzeitig teils böiger Wind aus Südwest.
Die weiten Grabensysteme bei Stemwede fordern eine hohe Marschleistung von uns ab. Riesige Maisfelder an deren Rändern sich die großen Libellen am Morgen sonnen, müssen mehrfach umrundet werden. Die Gräben selbst sind unmöglich zu durchwaten. Hier und da eine kleine Brücke, die wir dankbar annehmen.
Die Sonne wärmt. Schon bald erscheinen die ersten der großen Juwelen. Bereits gegen 10.00 Uhr dokumentieren wir die ersten Paarungsräder der Herbst – Mosaikjungfer (Aeshna mixta). Schon bald folgt die Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis) mit ihrer unverwechselbaren Zeichnung.
Am Mittag dann die faustdicke Überraschung. Eine der wohl schönsten Edellibellen überhaupt, die Südliche Mosaikjungfer taucht zwischen den Maisfeldern auf, um dort zu jagen. Ihre Ruhepausen nutzen wir zu ihrer Dokumentation voll aus. Ergebnis: Ein Erstnachweis der Art für dieses Gebiet!
Stellungswechsel.
Die nächsten beiden Tage verbringen wir im weiten Oppenweher Moor, wo sich tiefe und schwarze Torfmoosgewässer mit trockenen und trotzdem extrem schwer zugänglichen Flächen ablösen. Wieder ein gefährliches Areal. Kreuzottern sind das geringste Problem. Das Gelände ist nicht trittsicher. Grasmatten überdecken tiefe Stellen, die unserer Gesundheit nicht zuträglich sind.
Wir wagen es kaum zu glauben: Direkt vor uns, an einem der tiefen Moorabschnitte schlüpfen zwei Männchen und ein Weibchen der extrem seltenen Hochmoor – Mosaikjungfer (Aeshna subarctica elisabethae). Mehr noch: Adulte Männchen suchen im Tiefflug nach Weibchen. Im Laufe der folgenden Tage sollte es und gelingen, den kompletten Lebenszyklus dieser, akut vom Aussterben bedrohten Art, zu dokumentieren.
Auch in diesem 4. Und letzten Teil unseres Exkursionsberichtes sind die Bilder wieder informativ untertitelt.
Alle diese Naturdokumente können als außergewöhnlich betrachtet werden, da sie nur selten oder nie gelingen!
Weitere Infos zu diesen schönen und bedrohten Tieren könnt ihr unter http://waldschrat-online.de/ abrufen.
Wie immer sagen wir im Voraus vielen Dank für Eure lieben (Bild)Kommentare. Offene Fragen beantworten wir gerne. In der Hoffnung, dass Euch dieser Vierteiler gefallen hat, verbleiben wir bis zu unserem nächsten Beitrag,
mit naturfreundschaftlichen Grüßen
Team „Waldschrat“
Heide & Willi
Bürgerreporter:in:H. - Willi Wünsch aus Bergheim |
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