Ein kleines Bilderrätsel: Uups! Irgendwas stimmt hier nicht… Auflösung.
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- Ausgangssituation: Männchen ergreift Männchen.
- hochgeladen von H. - Willi Wünsch
Hallo liebe Rätselfreunde und Libellenexperten,
hier die Auflösung zum Pechlibellenpärchen:
Das sogenannte „Fehlgriffe“ im Paarungsstress bei Libellen hin und wieder vorkommen ist uns ja allen bekannt. Vor Kurzem fanden wir an einem großen Gewässer bei einer sehr hohen Individuendichte von Ischnura elegans (Große Pechlibelle) diese Situation vor:
Wie unschwer zu erkennen ist, hat ein Männchen der Großen Pechlibelle einen gleichgeschlechtlichen Artgenossen ergriffen. Beachtenswert hierbei ist, dass die „Andockstelle“ nicht am hinteren Rand der Vorderbrust (des Pronotums) liegt, sondern am Ansatz der Flügel, bzw. der Flugmuskulatur.
Der erste Eindruck: Der Libellenmann vorne hatte seinen Irrtum wohl nicht bemerkt. Der Kerl im Schlepptau verhielt sich zunächst vollkommen teilnahmslos. Aufnahmen von verschiedene Sitzwarten beweisen, dass das seltsame Paar auch fliegende Stellungswechsel hat vollziehen können, wobei in Zweifel gezogen werden muss, dass der „Abgeschleppte“ den Flug in Tandemformation mit eingeklemmten Flügeln unterstützen konnte.
Einige Zeit später versuchte der „Vordermann“ den verzweifelten „Hintermann“ zur Kopulation zu zwingen, indem er ihn immer näher an sich heranzog.
Langsam schien dem geklammerten Männchen die Lage etwas nervig zu werden. Mit vollem Körpereinsatz versuchte er sich aus der Umklammerung seines „Liebhabers“ zu lösen.
Der sich offensichtlich immer noch in Paarungsstimmung befindliche Libellenmann Nr. 1 versuchte dies mit der Brechstange zu verhindern. Selbst durch drehen und wenden von sämtlichen Abdominalsegmenten gelang es dem „Anhängsel“ nicht, sich zu befreien.
Die ganze Aktion dauerte über eine Stunde. Danach verloren wir das seltsame Paar fliegend aus den Augen.
Hier stellten sich die Fragen: 1. Wie passt das mit der „Andockstelle“? Es muss eine sehr stabile Verbindung an der Flügelbasis vorhanden gewesen sein, sonst hätte das Männchen Nr. 2 sich sicher befreien können.
2. War dem Männchen Nr. 1 sein „Fehlgriff“ bewusst? Dem beobachteten Verhalten nach JA. Alles Weitere wird wohl immer ein Geheimnis bleiben?
Sachdienliche Hinweise und Kommentare hierzu nimmt das „Waldschrat – Büro“ gerne entgegen.
Liebe Grüße,
Willi der „Waldschrat“
Bürgerreporter:in:H. - Willi Wünsch aus Bergheim |
3 Kommentare
Seltene Doku - wäre interessant zu erfahren,ob es solche fatalen Irrtürmer öfter bei den Libellen gibt.
Super Aufnahmen !
lg Gaby
Hallo Gaby,
die Frage kann ich dir beantworten: Natürlich gibt es solche Irrtümer reichlich. Sie sind bei den Libellen während der Paarungszeit sogar an der Tagesordnung.
"Fatal" sind sie jedoch nicht. In der Regel bemerkt einer von beiden den Fehlgriff und die Sache ist erledigt. Spätestens dann, wenn das mit dem Paarungsrad nicht klappt. Man fliegt dann wieder seiner Wege.
Die große Schwierigkeit bei diesen "Irrtümern" ist, sie a) zu finden, b) diesen auf Anhieb zu erkennen und c) auch noch gut dokumentieren zu können.
Gezielt danach suchen ist nicht. Also muss "Kommissar Zufall" ran!
Liebe Grüße,
Willi
Hallo Willi,
na,jedenfalls ist der Gefangene in einer dummen Situation,lach.
Irrtümer dergleichen gibt es ja auch bei den Kröten & Fröschen reichlich-die umklammern ja sogar Fische in ihrer "Not".... ;-)))
Ja,Glück & Geduld brauch man für so tolle Bilder !
Wie entäuscht war ich über die Rollei- zu gerne hätte ich die Paarung & Eiablage in unserem Garten fotografiert-aber immerhin saß ich dabei in der ersten Reihe-auch toll !
lg Gaby