Die Blaugrüne Mosaikjungfer; (Aeshna cyanea) eine „Allerweltslibelle“?

Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) Männchen sitzend.
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  • Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) Männchen sitzend.
  • hochgeladen von H. - Willi Wünsch

Bis vor noch nicht allzu langer Zeit genossen Libellen einen sehr schlechten Ruf bei uns Menschen. Namen wie „Teufelsnadel“ oder „Augenstecher“ waren gängige Titulierungen, wenn man über diese Insekten sprach. „Drei Stiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd“ wurde mir noch im Kindesalter erzählt.

Es wurde also höchste Zeit, diese Vorurteile auszuräumen und sich für die Erhaltung dieser „Könige“ unter den Insekten einzusetzen. Gleichzeitig wollte ich einen Beitrag dazu zu leisten, den Nutzen dieser Tiere darzustellen, der darin besteht, dass sie ein gewaltiges Potential an Vernichtungskraft gegenüber uns eher lästigen Tieren, wie Mücken und Fliegen besitzen.

Darüber hinaus galt es zu beweisen, dass diese Tiere für uns Menschen völlig harmlos sind, da sie gar keinen Stachel besitzen und somit auch nicht stechen können.

Welche Art eignet sich da besser, als die uns allseits bekannte Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea).

Doch ist sie wirklich eine „Allerweltslibelle“? Weit gefehlt.

Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist unsere häufigste Edellibelle. Sie zeigt sehr wenig Scheu vor dem Menschen und nähert sich diesem manchmal recht neugierig bis auf wenige Zentimeter. Daher wird diese Annäherung vom Laien fälschlicherweise als Angriff gewertet, was den Libellen bis heute einen bereits erwähnten, auf Unkenntnis basierenden, und fantasievollen schlechten Ruf eingebracht hat.

Die Flugaufnahmen von diesen herrlich gezeichneten Tieren sollen dazu beitragen, diese Vorurteile zu beseitigen. Eines dieser Flugbilder zeigt ein Männchen bei fast völliger Dunkelheit. Eine Erkenntnis, die der Wissenschaft bislang noch nicht geläufig war. Trotz ihrer Größe sind diese Insekten für uns, wie eingangs erwähnt, völlig harmlos.

Fertig ausgefärbte und geschlechtsreife Männchen besetzen große Reviere, die teilweise sehr weit vom Gewässer entfernt liegen. Man kann die Männchen der Blaugrünen Mosaikjungfer in Wäldern und auf Lichtungen, nicht selten auch an Gartenteichen bei der Jagd beobachten.

Zur Paarungszeit kommen die Tiere dann ans Wasser zurück, um im Dauerflug nach Weibchen Ausschau zu halten. Dabei werden neue Reviere besetzt und alle Eindringlinge rigoros vertrieben. Ganz selten setzen sich die schön gefärbten Tiere nieder.

Die Weibchen der Blaugrünen Mosaikjungfer erreichen mit etwa neun Zentimetern Körperlänge und elf Zentimetern Flügelspannweite die gleiche Größe wie die Männchen. Sie führen ein für Libellenweibchen eher diskretes Leben, verborgen in der Vegetation und kommen nur zur Paarung und anschließender Eiablage an die Gewässer zurück.

Bei der Färbung der Weibchen hat Mutter Natur aus Gründen der Tarnung gänzlich auf den Blauton verzichtet. Vollständig braun - grün gezeichnet ist die Edellibelle in niederem Bewuchs so gut wie nicht zu entdecken.

Nach der Paarung, die am Wasser beginnt und in den Bäumen endet, fliegt das Weibchen zur Eiablage ans Gewässer. Dort werden, vom Männchen unbewacht, die Eier in verschiedene Substrate, wie tote Baumstümpfe oder Moose eingestochen.

Die Entwicklungszeit bis zum fertigen Fluginsekt dauert mehrere Jahre. Man kann diese Tiere ab Mitte Juli bis in den Oktober hinein beobachten.

Alles Wissenswerte über unsere heimischen Groß- und Kleinlibellen gibt es auch auf einer CD – Rom zu sehen. Ein aktuelles Update mit weit über 500 Bildern steht Euch zur Verfügung. Einzelheiten hierzu auf www.waldschrat-online.de „Aktuell“.

Liebe Grüße an alle Libellenfreunde und solche, die es noch werden wollen,
Willi

Bürgerreporter:in:

H. - Willi Wünsch aus Bergheim

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