Das größte Dorf Preußens
Ein Rundgang durch den Stadteil Linden

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Die Gruppe Kultur + Wandern vom TSV-Egestorf hat eine sehr interessante Tour durch den alten Stadtteil Linden von Hannover unternommen. Die Tour startete am Schwarzen Bären, wo im Mittelalter eine Gerichtsstätte umgeben von Linden gelegen haben soll. Daher der Name Linden, was seinerzeit noch ein kleines Dorf vor den Toren der Stadt Hannover war. Am fast völlig desolaten Ihmezentrum vorbei wurde der Küchengarten erreicht, der seinerzeit vom dem Herrschergeschlecht Welfen im 17. Jahrhundert als Obst- und Gemüsegarten genutzt wurde.

Die nächste Station folgte bereits in der Rampenstr./Konkordiastr. wo sich die Bar Barkarole befindet, eine kultige Bar und Kneipe, die bis in 2008 von dem Travestiekünstler Zech betrieben wurde. Der heutige Besitzer betreibt hier jetzt eine Schlagerkneipe und hat das plüschige Interieur vom Vorgänger ohne Veränderungen übernommen.

Durch die Konkordiastr. mit den ehemaligen Arbeiterhäusern und typischen Hinterhöfen wurde die Beethovenstr. mit den prächtigen Stadthäusern und Villen und später der Pariser Platz erreicht. Dieser sternförmig angelegte Platz wurde seinerzeit nach dem Hofbesitzer und Senator Carl Lampe, der auch zeitweise in Paris gearbeitet hat, als Pariser Platz genannt. Später wurde die Bezeichnung durch den damaligen Stadtrat offiziell bestätigt.

Über den Lindener Markt mit dem Nachtwächterbrunnen wurde als nächste Station der Von-Alten-Park mit dem Von-Platen-Schloss erreicht. Der heute noch fast acht Hektar große Park gehörte seinerzeit zur Gartenanlage des Gutes Linden der Familie von Alten. Diese verpachtete später das Gut an den Hofmarschall Franz-Ernst von Platen.

Nun war es aber Zeit, den Ort der Mittagsrast anzusteuern, und zwar das spanische Restaurant Rias Baixas im ehemaligen Ahrberggelände. Bei Tapas, gegrilltem Fleisch, Fisch, Gemüse usw. wurde neue Kraft für den zweiten Teil der Besichtigungstour durch Linden geschöpft. Es war eine gemütliche und lustige Runde an einer langen Tafel, die aus alten, großen Wagenrädern gebaut war, und mancher Teilnehmer wäre noch dort geblieben.

Aber jetzt sollte ja noch der höchste „Berg“ von Hannover bestiegen werden: Der Lindener Berg mit einer Höhe von 89 Metern. Das markante Gebäude den Hochbehälter auf dem Berg konnte man schon vom „Tal“ ausmachen und an der Villa Osmers und dem Jazzclub Hannover vorbei war dann auch der Berg bestiegen und der Bergfriedhof erreicht. Der Friedhof wurde 1862 angelegt und erst 1965 aufgegeben und steht heute unter Denkmalschutz.

Nun galt es noch, den Biologischen Schulgarten Linden zu besuchen. Hier sind eine Vielzahl von Gärten mit Kräutern, Gemüse, Arzneipflanzen, Blumen, Stauden usw., vorhanden. Auch ein Weinberg ist an einem Hang angelegt worden. Als letzte Station sollte nun noch das Gartenlokal Lindener Turm aufgesucht werden. Im Schatten unter Bäumen und Sonnenschirmen ließ sich bei kalten Getränken, Kaffee und Kuchen gut plaudern und das Erlebte Revue passieren. Der „Abstieg“ vom Lindener Berg zur Haltestelle Nieschlagstr. war problemlos, und mit Stadt- und S-Bahn wurde die Rückreise angetreten.

Insgesamt war es eine sehr interessante und abwechslungsreiche Tour durch den alten Stadtteil von Hannover. Die Gruppe konnte viele historische Orte besichtigen und auch kulinarisch verwöhnt werden. Der Wanderleiter Manfred Held hat die Tour hervorragend geplant und geführt. Die Teilnehmer waren begeistert und bedanken sich herzlich für diese gelungene Tour.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Pfennig aus Barsinghausen

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