Ausflüge in Niedersachsen
Dem Mittelalter auf der Spur - Dom St. Peter und Paul zu Bardowick

Trutzig wirkt das Hauptportal des Bardowicker Doms mit den niedrigen Türmen (Foto: Katja Woidtke)
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  • Trutzig wirkt das Hauptportal des Bardowicker Doms mit den niedrigen Türmen (Foto: Katja Woidtke)
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Was mögen die trutzigen Backsteinmauern des Doms zu Bardowick im Lauf der Geschichte wohl alles erlebt haben? Bardowick selbst wurde bereits 795 das erste Mal urkundlich erwähnt. Seine Blütezeit erlebte der Ort um 1100. Die Ilmenau war damals erst ab Bardowick bis zur Elbe schiffbar und wurde so zum wichtigen Handelsweg für das Lüneburger Salz. Da der Ort an der Grenze zu den Franken und Sachsen lag, wurde er zu einem bedeutenden Fernhandelspunkt, und es siedelten sich zahlreiche Kaufleute in Bardowick an.

Die Anfänge des Doms sollen auf die Zeit Heinrichs des Löwen zurückgehen. Damals war Bardowick noch weit bedeutender als das nahe Lüneburg. Doch Heinrich der Löwe entzog mit dem Ausbau Lübecks Bardowick seine wirtschaftliche und politische Bedeutung. Erschwerend hinzu kam, dass die Ilmenau nun direkt von Lüneburg aus beschifft werden konnte. Als die Bardowicker sich gegen den Herzog auflehnten, zerstörte dieser 1189 die Stadt. Geblieben ist u.a. der Dom, der nie Bischofssitz war, aber auch heute noch durch seine ungewöhnliche Bauart beeindruckt. An Heinrich den Löwen erinnert die Figur eines güldenen Löwen am Südportal und der im romanischen Stil errichtete Westteil des Doms.

Sehenswert ist das gut erhaltene Eingangsportal aus Gipsgestein, das am Lüneburger Kalkberg gebrochen wurde. Durch den Vorbau der Stephanskapelle ist das rundbogige Portal mit seinen Säulen gut vor der Witterung und anderen Einflüssen geschützt. Im Kircheninneren beeindrucken vor allem das bronzene Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert und das Chorgestühl mit seinen geschnitzen Darstellungen von Heiligen.

Wer mehr über die Geschichte des Bardowicker Doms erfahren und einen Blick in sein Inneres werfen möchte, sollte das geschichtsträchtige Gebäude im Rahmen der "Offenen Kirche" besichtigen.

Nach so viel Kultur gibt es im Café der Bardowicker Mühle eine süße Stärkung.

Rund um Lüneburg

Dom ohne Bischof: Bardowick war unter Karl dem Großen wohl als Bischofssitz vorgesehen. Doch der blieb in Verden und so erinnert nur noch der Name "Dom" an die einstige, vorgesehene Bedeutung.

Was hat ein Bulle mit der Eroberung von Bardowick zu tun? Heinrich der Löwe soll die Stadt lange vergeblich belagert haben. Die starken Mauern Bardowicks hielten seinen Angriffen stand. Ein Bulle zeigte schließlich den Soldaten den Weg in die Stadt: Er überquerte die Ilmenau durch eine Furt und besiegelte so das Schicksal Bardowicks.

Die Spur des Löwen: Heinrich der Löwe ließ nach der erfolgreichen Belagerung Bardowicks eine vergoldete Löwenfigur mit dem Spruch "Vestigium Leonis" am Dom anbringen.

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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