Naturschutzgroßprojekt Schwäbischer DonAUWALD - Planungsunterlagen fertiggestellt und übergeben
Das Naturschutzgroßprojekt Schwäbischer DonAUWALD hat den ersten Meilenstein erreicht. Der Pflege- und Entwicklungsplan wurde nun fertig gestellt und somit die Planungsphase abgeschlossen. Ganz offiziell durften nun die Landräte und Vertreter der beteiligten Landkreise im Schwäbischen Donautal (Neu-Ulm, Günzburg, Dillingen und Donau-Ries) die gewichtigen Planungen in Empfang nehmen.
Laut den beiden Vorsitzenden des Projektträgers Donautal-Aktiv Leo Schrell und Hubert Hafner ist diese umfangreiche Planung nun die Grundlage für die gemeinsame Umsetzung mit dem Kooperationspartner ARGE Donaumoos. Die Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Situation in den heimischen Donauauen, die immerhin ca. 10% der noch bestehenden naturnahen Auwälder in Deutschland darstellen, beruhen im wesentlichen auf einer Verbesserung des Wasserhaushalts, Umbau der Waldgesellschaften und einer extensive Bewirtschaftung von Grünlandflächen im Umfeld des Auwaldes. Aufgrund seiner bundesweiten Bedeutung soll das Projekt vom Bundesumweltministerium gefördert werden.
Ziel dieser Förderung ist es, schutzwürdige Landschaften von gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung dauerhaft zu erhalten. Dazu müssen die Auwälder im Donautal wieder öfters mit lebensspendendem Wasser versorgt werden. Auwälder sind Wasserwälder, die sich an den Rhythmus des Flusses angepasst haben und deswegen mit und vom Flusswasser leben. Doch zwischen Iller- und Lechmündung tritt die Donau nur noch im Katastrophenfall über die Ufer; mit den bekannte Auswirkungen und Problemen. Im Projekt Schwäbischer DonAUWALD soll dies anders werden: kontrolliert und planbar ist die Devise. Bis zu 10-mal im Jahr könnte der Auwald somit wieder in einen ursprünglicheren Zustand versetzt werden. Damit dies in unserem dicht besiedelten Raum gefahrlos geschehen kann, hat das Krumbacher Planungsbüro Kling Consult verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Pflege- und Entwicklungsplanes vorgeschlagen und detailliert ausgearbeitet.
Die Entfernung der Uferbefestigung an geeigneten Bereichen, die Anbindung von ausgetrockneten Altarmen der Donau und flächige ökologische Flutungen sind die wichtigsten Bausteine. Bis Ende des Jahres soll auf Grundlage der Planungsergebnisse und der breiten Öffentlichkeitsarbeit ein Förderantrag beim Bundesministerium für die nächsten 10 Jahre gestellt werden. Ab 2013 kann die Umsetzung dann beginnen. Das Projektmanagement bei Donautal-Aktiv hat dazu umfangreiche Vorarbeiten geleistet und die Menschen vor Ort mit eingebunden. Dieses Prinzip der Beteiligung mit lokalen Arbeitsgruppen soll auch im weiteren Projektverlauf im Mittelpunkt stehen.
Die Bayerischen Elektrizitätswerke, die Wasserwirtschaft und Bayerischen Staatsforsten sind wichtige Partner und werden sich aktiv an den Maßnahmen beteiligen. Anhand der umfangreichen Vorgespräche wurde zusammen mit Kommunen, Förstern, Grundstückseigentümern, Fischern und anderen Beteiligten aus der Liste der Möglichkeiten das Machbare herausgefiltert. In der zweiten Jahreshälfte werden die Maßnahmen im Umfang von 10 Mio € in allen beteiligten Kommunen nochmals vorgestellt und der endgültige Antrag abgestimmt. Nicht zuletzt muss die Region gemeinsam den Eigenanteil von 10% aufbringen.
In den nächsten Wochen wird der Pflege- und Entwicklungsplan Schwäbischer DonAUWALD über die Internetseiten www.donautal-aktiv.de und www.arge-donaumoos.de veröffentlicht.
Bürgerreporter:in:Donautal Aktiv e.V. aus Bächingen an der Brenz |
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