Villa rustica in Bad Neuenahr/Ahrweiler
Wir waren im Oktober kurz vor der Winterruhe des Museums in Ahrweiler, einem Ortsteil von Bad Neuenahr. Es war ein kalter, feuchter Tag und es nieselte. Man könnte auch sagen - es war Glühweinwetter. Nach einer sehr kurzen Ortsbesichtigung ging es zügig in die "villa rustica", besser gesagt, in das Museum, das die Römervilla mit einer originellen hölzernen Hülle schützt.
Die Römervilla von Bad Neuenahr-Ahrweiler ist ein archäologischer Fundort, der uns die Jahrhunderte lange wechselnde Nutzung dieses Ort von der Mitte des ersten Jahrhunderts bis ins dritte Jahrhundert aufzeigt. Die Fundstelle befindet im Ortsteil Ahrweiler an einem Hang in Südlage. Der Standort lässt vermuten, dass die römischen Siedler im für sie kalten Germanien bewusst die Sonne "einfangen" wollten, so wie wir es heute noch beim Weinanbau machen.
Zunächst wurde hier ein römischer Gutshof (Villa Rustica) angelegt, vergrößert und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut. In der Spätantike wurde das Hauptgebäude in eine Herberge (Mansio) umgebaut, in die später eine Eisenschmelze einzog. Gegen Mitte des dritten Jahrhunderts wurde sie planmäßig geräumt.
Nach dem völligen Verfall der Gebäude und der Bedeckung des Geländes mit Schutt und Geröll durch den direkt dahinter liegenden Silberberg entstand hier ein früher mittelalterlicher christlicher Friedhof. Beim Bau der Umgehungsstraße wurden die baulichen Reste Reste dieser Anlage entdeckt.
Die besondere Bedeutung des Fundes liegt in dem guten Erhaltungszustand vieler Details zur technischen Ausstattung und der Wandmalereien, so dass man sich ein genaues Bild von den Verhältnissen in dieser Zeit machen kann.
Zur Lage und Ausmaß der römischen Anlage findet man unter folgender Internetadresse interessante Details:
http://www.floerken.de/ahrweiler/index.htm
Bürgerreporter:in:Jürgen Schindler aus Dessau |
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