Entspannung erleben im Dreiländereck
Wer ins Markgräflerland nach Bad Krozingen reist, der hat meist die Gesundheit im Blick. Wo einst hauptsächlich Kurgäste die heilsame Wirkung des vor gut 100 Jahren entdeckten Thermalwassers nutzten, geht es heute auch um Wellness, Entspannung und die Landschaft zwischen Rheintal und Schwarzwald. Wanderungen und Radtouren lassen sich mit genussvollen Momenten auf Weingütern und in liebevoll eingerichteten Restaurants verbinden. Ab Abend kann man dann immer noch das mineralhaltige Thermalwasser oder die Sauna genießen.
Bad Krozingen erreicht man mit dem Zug über Freiburg. Von dort sind es nur wenige Stationen mit der Regionalbahn bis zum Bahnhof der 20.000-Einwohner-Stadt am Rande des Schwarzwalds. Vom Bahnhof holen viele Hotels und Vermieter ihre Gäste ab. Wer sich selbst auf den Weg macht, fährt mit dem Bus oder ist zu den meisten Unterkünften lediglich eine Viertelstunde unterwegs. Direkt neben den Gleisen beginnt der idyllische Kurpark von Bad Krozingen. Mit Blumen bepflanzte Pfauen sind dort genauso zu finden wie ein Rosen- und Dahliengarten und der Musikpavillon. Der gut gepflegte Park mit seiner Vielfalt an Pflanzen erstreckt sich auf beiden Seiten des kleinen Flusses Neumagen, der dem Park durch das fließende Wasser einen besonderen Charme gibt. Zahlreiche Bänke laden ein zu verweilen und den Blick durch das Grüne schweifen zu lassen.
Wer es aktiver mag, besucht den Duft- und Kräutergarten im Kurpark. Dort kann man zu fast allen Jahreszeiten den Geruch und das Aroma verschiedener Pflanzen genießen. Beim Schach, auf dem Minigolfplatz oder in der neu gebauten Übungsgolf-Anlage kann man Körper und Geist in Schwung bringen. Schon gestaltet ist gerade die Übungsgolf-Anlage. Diese erinnert an einen Golf-Platz in Miniatur-Ausfertigung mit Sandbunkern, Seen und Hindernissen. Selbst mit einiger Übung sind die 14 Bahnen erst mit mehreren Schlägen zu bewältigen.
Wenn das Wetter nicht mitspielt oder man etwas für den Körper tun möchte, kann man in der Therme unter Wasser Großgeräte wie Aqua-Bike, Laufband, Aqua Jumper oder Pole-Stange ausprobieren. Unter fachkundiger Anleitung fährt man Rad, läuft auf dem Band, springt auf einem Trampolin oder turnt an der Stange. Dabei bekommt man aufgrund der Wassertemperatur kaum Muskelkater, sodass sich selbst ungeübte Sportler unter fachkundiger Anleitung verausgaben können. Jeden Tag bis 23 Uhr stehen auch die Außenbecken sowie die Kuppelhalle mit ihrem 36 Grad warmen Wasser bereit. Da man nicht ununterbrochen im Thermalwasser liegen sollte, kann man rund um die Außenbecken auf Liegestühlen entspannen oder ins Bistro gehen. Danach wartet die Saunalandschaft auf Gäste, die die verschiedenen Temperaturen ausprobieren möchten.
Gleich neben der Therme steht das „Wohlfühlhaus“. In diesem werden nicht nur die in SPAs üblichen Anwendungen wie Massagen, Sprudelbäder und Kosmetik angeboten, sondern auch das Deutschlandweit einzigartige indische Bad. Die Inspiration zu dieser dreistündigen Ayurveda-Anwendung stammt von einer Reise nach Indien. Wer sich für die indische Massage entscheidet, setzt sich zunächst auf einen Hocker und schließt zu entspannender Musik die Augen. Dann wird der Kopf von der Therapeutin mit Öl übergossen und massiert. Später geht es weiter mit einer Massage im Liegen. Dabei nutzt die Therapeutin ein an der Decke befestigtes Seil, um bei der Massage mit den Füßen das Gleichgewicht zu halten und die Kraft optimal zu dosieren. Den Abschluss bildet eine Massage mit den Händen auf der Liege oder ein Guss mit Öl auf die Stirn. Danach bleibt bei diesem ungewöhnlichen Wellness-Erlebnis noch Zeit, um im Holzzuber mit Thermalwasser zu entspannen.
Für eine kulinarische Entdeckungstour kommt der Bad Kroziger Wein-Erlebnispfad in Frage. Gleich neben der Stadt stehen hinter einem Mais- und einem Spargelfeld die ersten Weinstöcke. An mehreren Terminen im Jahr wird eine geführte Wanderung angeboten, bei der man nicht nur die Informationstafeln zur Geschichte des Weinbaus studieren kann, sondern unterwegs bei verschiedenen Winzern Station macht und ihre Produkte kostet. Dabei erfährt man unter anderem von der regionalen Rebsorte Gutedel, von Öchsle-Graden und der Weinproduktion. So gelten Trauben als reif, wenn ihre Kerne dunkelbraun sind. Kennt man den Öchsle-Grad kann man durch Teilung durch acht auf den späteren Alkoholgehalt schließen. In 3,5 Stunden legt man in der Gruppe rund fünf Kilometer zurück, genießt ein Menü aus Vorspeise, Hauptgang und Dessert und kostet bis zu 12 verschiedene Weine von fünf Winzern. Mit dem Wein in der Hand und zwischen den mit Trauben behangenen Weinstöcken kann man den Blick auf die Landschaft des Markgräflerlands noch besser genießen.
In der Region kann man schöne Radtouren machen. Während es Mountainbiker in die Berge zieht und Rennradfahrer hauptsächlich die Entfernung im Blick haben, kann man mit dem Tourenrad die Landschaft entdecken. Wer mit dem eigenen Rad nach Bad Krozingen kommt, findet radfreundliche Unterkünfte. Wer vor Ort ein Fahrrad leihen möchte, findet klassische Räder und E-Bikes zum Beispiel beim Kolonnaden Kiosk. Von dort kann man mit Hilfe von Radkarten zum Beispiel nach Breisach fahren. Auf 46 Kilometern durch Felder, Wiesen und am Rhein entlang überwindet man nur 106 Höhenmeter. Auf dem Weg zurück fährt man durch den Wald am Fluss Möhlin, sodass man kaum Strecken zweimal sieht. Bei der Planung sollte man allerdings an einen Ersatz-Akku denken, denn wenn der Strom zu Ende ist, wird man plötzlich auf dem Rückweg von anderen Radfahrern überholt, denen man auf dem Hinweg noch fröhlich lächelnd das Rücklicht gezeigt hat. Nach dem Tag im Sattel wartet in Bad Krozingen dann wieder das Wasser der Therme. Wer länger vor Ort ist, kann mit der Gästekarte kostenfrei mit Bus und Bahn fahren und so das Rheintal und den Südschwarzwald am Dreiländereck zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz entdecken.
Bürgerreporter:in:Christian Kolb aus Essen |
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