Rettet die Zwergschule Unterjoch!
Meine Mama liebte dieses Fleckchen Erde. Bad Hindelang, Unterjoch, Oberjoch, das Nebelhorn und wie es alles heißt. Immer wieder erzählte sie mir in meiner Kindheit von ihrer Zeit dort. Wunderbare Luft und freundliche Menschen, hatten ihr, dem Waisenkind, welches mit seinen Großeltern dort zur Sommerfrische weilte, eine so nachhaltige, unvergessliche Zeit beschert und ließen sie ihr Leben lang davon erzählen. Dort im schönen Allgäuort Unterjoch steht eine kleine Schule. Diese soll nun geschlossen werden. Doch die Unterjocher wehren sich und hoffen auf Unterstützung. Was kann man denn machen, wenn man nicht dort lebt? Geht es uns überhaupt etwas an? Nun,ich denke schon! Wer sich ein wenig mit der Petition, die Frau Melanie B. erstellt hat, auseinandersetzt, der wird vielleicht die Beweggründe der Unterjocher Zwergschule verstehen und einfach unterzeichnen. Immerhin ist so eine kleine Schule, deren Geschichte auf einer langen Tradition beruht, ein wichtiger Beitrag zum "Leben Anno Dazumal" und ist gerade heute in unserer schnelllebigen Zeit ein schönes Beispiel von gelebtem Miteinander.
Das Dorf Unterjoch liegt auf über 1000m in den Bergen. Bisher wurden die Unterjocher Kinder in der Dorfschule unterrichtet. Alle gemeinsam in einem Klassenzimmer, von der 1.-4. Klasse.
Jetzt sollen die Kinder nach Bad Hindelang oder Wertach in die Schule gehen. Die Kinder müssten zu diesem Zweck über den Jochpass. Gerade im Winter, der dort sehr hart ist, wird dies eine unzumutbare Angelegenheit. Viele Erwachsene vermeiden es im Winter diesen Pass zu passieren und 6-10 jährige Kinder früh morgens um 6:00 Uhr aus dem Haus zu schicken, damit sie pünktlich die Schule erreichen, ist im Hindelanger Winter fast schon eine Zumutung. Viele müssten um 5 Uhr in der Frühe aufstehen und ob dies für kleine Kinder eine gute Uhrzeit ist, darüber brauchen wir eigentlich gar nicht nachzudenken. Den oftmals lebensgefährlichen Weg über den Pass, morgens hin, mittags zurück, stellt eine zusätzliche Schwierigkeit und Härte dar. Nach Wertach gibt es nicht einmal eine Busverbindung. Sicher andernortens müssen Kinder auch weite Wege auf sich nehmen, jedoch wenn man doch eine Schule vor Ort hat, die seit Jahrzehnten funktioniert hat, warum dann dieses unnötige Riskio eingehen?
Nun zeigt sich dort noch ein richtiges Dorfleben. Man hat noch eine hohe Sozialkompetenz. Ein schöner Zug in unserer Zeit. Ich höre meine Mama wieder erzählen, von den Menschen, den Bergen, der Herzlichkeit und den Rindviechern.
Die Schule fällt unter die kritische Grenze von 13 Schülern. Laut Kultusministerium muss sie deshalb geschlossen werden. Aber was wenn demnächst wieder mehr Schüler nachrücken? Vielleicht ist eine gesicherte Schule auch Anreiz für die Jugend dort zu bleiben und Traditionen fortleben zu lassen. Wenn aber stets mehr modernisiert und umgeworfen wird, geht auch in Unterjoch wieder ein gelebtes Stückchen Heimat verloren.
Da mir immer noch die Begeisterung meiner Mama in den Ohren klingt, mache ich mich einfach mal stark um den Unterjocher Kindern ihre "heile Welt" zu erhalten und ihnen einen guten Start ins Schulleben zu ermöglichen.
Hier gehts zur Petition:
Bürgerreporter:in:Elisabeth van Langen aus Köln |
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