IHK: Herbstbilanz Ausbildungsmarkt 2014:
Herbstbilanz Ausbildungsmarkt 2014:
Noch viel Bewegung
Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen im Bereich der IHK Hannover bleibt auf dem hohen Niveau der letzten Jahre. Bis Ende Oktober wurden 10.388 neue Ausbildungsverträge in Industrie, Handel und Dienstleistungen neu abgeschlossen. Die Unternehmen haben allerdings zunehmend Probleme, für ihre Ausbildungsplätze geeignete Bewerber zu finden. Das spiegelt sich auch im leichten Rückgang der neuen Ausbildungsverträge um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr wider.
Positiv wertet die IHK Hannover insbesondere den Trend zugunsten technischer Berufe: „Wir sehen hier eine deutliche Verschiebung“, sagt Prof. Dr. Günter Hirth, Leiter Berufsbildung bei der IHK Hannover. „Unternehmen haben in diesem Jahr insbesondere vermehrt Ausbildungsverträge im Bereich Elektrotechnik abgeschlossen.“ In den gewerblich-technischen Berufen wurden bei der IHK Hannover für das Ausbildungsjahr 2014 bislang 2.895 neue Ausbildungsverträge registriert, ein Zuwachs von 3,3 Prozent zum Vorjahr. Hier wirken sich aus Sicht von Hirth die Werbemaßnahmen für diese Berufe aus. Dagegen zeichnet sich bei den kaufmännischen Berufen (-2,8 Prozent) und hier vor allem im Bereich der Gastronomie ein gegenläufiger Trend ab.
Die IHK stellt fest, dass Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt zunehmend weniger zusammenpassen. Die duale Berufsausbildung steht im Wettbewerb mit Schule und Universität und verliert an Bewerbern. Viele Jugendliche bleiben heute zunächst in der Schule und streben das Abitur oder eine andere Hochschulzugangsberechtigung an, um danach zu studieren. Darüber hinaus finden insbesondere schwächere Jugendliche, denen es zudem häufig an Berufsorientierung fehlt, keinen Ausbildungsplatz.
Die IHK rät Unternehmen und Jugendlichen, sich hinsichtlich ihrer Wunschvorstellungen flexibler zu zeigen. Jugendliche sollten auch Alternativen zu ihren ursprünglichen Berufswünschen in ihre Überlegungen einbeziehen: „Wer bei seinem Berufswunsch flexibel ist, erhöht seine Chancen auf einen Ausbildungsplatz beträchtlich“, erläutert Hirth. Selbst im November, Dezember und Januar ist ein Einstieg in Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung noch möglich.
In den kommenden Jahren wird sich die IHK Hannover massiv gegen den sich abzeichnenden Fachkräftemangel engagieren: Im September 2014 hat die Vollversammlung der IHK Hannover die „IHK-Offensive duale Berufsausbildung 2015-2020“ beschlossen. Insgesamt 5 Mio. Euro wird die IHK in diesem Zeitraum investieren, um flächendeckend mehr Jugendliche für eine betriebliche Ausbildung zu gewinnen. Zentrales Instrument der IHK-Offensive sind Ausbildungsbotschafter: Auszubildende, die nahezu gleichaltrige Jugendliche in den Schulen auf Augenhöhe über ihren Beruf, ihren Alltag im Unternehmen und ihre Karriereperspektiven informieren.
Bürgerreporter:in:Winfried Kippenberg aus Bad Grund (Harz) |
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