Bad Doberaner Münster

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Vor ca. drei Monaten führte uns unser Weg nach Bad Doberan, um Verwandte zu besuchen.
Trotzdem es April war, hatten wir einen wunderschönen Frühlingstag erwischt. Die Autobahn und Bundesstraßen waren scheinbar für uns leergeräumt, und wir hatten unser Ziel in einer Traumzeit erreicht. Auch nach Wochen kam kein Bußgeldbescheid wegen zu schnellen Fahrens ins Haus. Nun achten wir eigentlich immer auf diese runden Schilder, die die erlaubte Geschwindigkeit anzeigen, aber manchmal, ja, manchmal wird der Fuß auf dem Gaspedal doch ein bisschen zu schwer und ruck zuck steigt die Nadel auf dem Tachometer nach oben.
Unsere Lieben waren noch nicht zu Hause. Natürlich sind sie berufstätig und die Kinder waren noch in der Schule bzw. wurden in der Schulbetreuung versorgt.
Da bot sich ein Spaziergang zum Bad Doberaner Münster an,
das nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt war. Vorgenommen hatten wir uns das oft, aber wenn dann die Besuchszeit da ist, hat man sich so viel zu erzählen, dass wir es immer und immer wieder verschoben haben.
Nun diesmal haben wir es wahr gemacht.

Das im Jahre 1171 gegründete Kloster hatte als erstes mecklenburgisches Kloster und landesfürstliche Hauptgrablege bereits im Mittelalter höchste politische und historische Bedeutung.

Ehrlich gesagt, das Wort Hauptgrablege habe ich vorher noch nie gehört. Aber wenn bei einer Führung das so selbstverständlich in den Mund genommen wird, ja, dann dachte ich mir, frag nicht, du kannst ja später googln. Aber dabei ist mir immer wieder Bad Doberan mit seinem Münster begegnet. Also wird das wohl die Grabstätte für Könige, Fürsten und hochgestellte Persönlichkeiten sein.
Durch seine Kolonisationstätigkeit war es für die landeskulturelle und ökonomische Entwicklung Mecklenburgs von großer Wichtigkeit und wurde überdies zu einem Zentrum des christlichen Glaubens im Land.
Die besondere Bedeutung des Klosters schlug sich entscheidend in Bau und Ausstattung des Münsters nieder.
Die Innenausstattung blieb von Kriegswirren und Bilderstürmern weitgehend verschont.
In keiner anderen Zisterzienserklosterkirche europaweit blieb eine reichere Originalausstattung erhalten.
Bemerkenswert unter der Fülle der Ausstattungsstücke sind unter anderem der Hochaltar als ältester Flügelaltar der Kunstgeschichte, der monumentale Lettner-Kreuzaltar und die Grabplastik der dänischen Königin Margarete Sambiria. Auch nach der Reformation und Auflösung des Klosters im Jahre 1552 blieb die Kirche als Grablege der landesherrlichen Familie sowie als Pfarrkirche der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde weiterhin erhalten.
Das Münster wird im gesamten Ostsee-Küstenbereich als einzigartiges Kunstdenkmal angesehen und stand in der DDR auf Rang 3 der national bedeutenden Denkmäler mit internationalem Kunstwert.
In keiner anderen Zisterzienserklosterkirche Europas blieb eine reichere Originalausstattung erhalten.
Zu den bemerkenswertesten Ausstattungsstücken gehört die Grabplastik der dänischen Königin Margarete Sambiria in einer Kapelle im Ostteil des Münsters. Es handelt sich dabei um das älteste plastische Grabmal im gesamten Bundesland.
Königin Margarete starb im Jahre 1282 in Rostock.
Auch die Mecklenburger Fürsten nutzten das Kloster im Mittelalter als ihre Hauptgrablege.
Zirka 56 Mitglieder des Hochadels liegen im Münster begraben.

Es gibt bei unseren Kindern viel Lesestoff, auch aus DDR-Zeiten. Und wenn man erst mal angefangen hat, kann man gar nicht mehr aufhören.

Das Kloster im Innern mit all seinen Schätzen zu fotografieren gelingt wohl nur den Fachleuten, ich hatte nur das Handy dabei.

Der Turm des Klosters wurde bei unserem Besuch gerade restauriert und war eingerüstet.

Hier ein Hinweis für Interessierte:

Zahlreiche Fotos der Restaurierungsmaßnahmen am Vierungsturm sind in einer Fotogalerie auf der Internetseite des Münsters
www.muenster-doberan.de
veröffentlicht.

Unsere Kinder haben uns jetzt einen Zeitungsausschnitt geschickt:

Turmkreuz auf dem Münster zurück 03.07.14

Kreuz mit Seilzügen und Muskelkraft auf Turmspitze des Münsters gebracht - Drei Zeitkapseln mit Dokumenten und Münzen
Eine wichtige Etappe bei der Sanierung des Dachreiters und dessen Bekrönung ist geschafft. Das Turmkreuz mit Wetterhahn und Knauf ist restauriert, die Turmbekrönung wurde am Donnerstag, dem 3. Juli, in einer außergewöhnlichen Transportaktion in mehreren Etappen in rund 70 Meter Höhe gebracht und dort montiert.
Natürlich werden wir bei unserem nächsten Besuch in Bad Doberan diese aufwändige, teure Arbeit besichtigen.

Bürgerreporter:in:

Christel Löhle aus Wedemark

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