HARZ - WANDERUNG
WENDEFURTHER TALSPERRE- RAPPBODETALSPERREN SCHMETTERLINGE- HARZER HEXENSTIEG

Rappbodetalsperrenmauer mit den Schmetterlingen. Im Vordergrund fließt die Bode in ihrem alten Flußbett. Normalerweise steht dieser Bereich der Wendefurther Talsperre ständig unter Wasser.
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  • Rappbodetalsperrenmauer mit den Schmetterlingen. Im Vordergrund fließt die Bode in ihrem alten Flußbett. Normalerweise steht dieser Bereich der Wendefurther Talsperre ständig unter Wasser.
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Manfred Böhm, der Wanderleiter des Harzklub Zweigvereins Quedlinburg hatte zu einer Wanderung eingeladen. Der 2. Treffpunkt war der Parkplatz Almsfeld. Wir wollten uns die, die im diesem Jahr an der Rappbodetalsperrenstaumauer entstandenen, Schmetterlinge von Nahem anschauen.

Bodetalsperrensystem

Da es sich hierbei um die höchste Staumauer Deutschlands handelt und mit dem 390 ha großen Stausee bei einem Stauvermögen von  109,08 Millionen m³ Wasser auch zu einer der größten Talsperren Deutschlands gehört, möchte ich versuchen das Bodetalsperrensystem, zudem auch die Rappbodetalsperre gehört, etwas näher zu erläutern. Die Bode hat  ein riesengroßes Einzugsgebiet im Oberharz. Dadurch kam es zur Schneeschmelze oft zu Überschwemmungen in den an der Bode gelegenen Harzorten. Ja, selbst die Stadt Quedlinburg, die ebenfalls von der Bode durchflossen wird, wurde öfter von Hochwassser heimgesucht. Zudem wurde der Bedarfvon Trinkwasser, durch die wachsende Industrie und dem höheren Wasserverbrauch der Bevölkerung, immer größer. So wurde bereits anfangs des vorigen Jahrhunderts mit den Planungen und Vorbereitungen zum Bau des Bodetalsperrensystems begonnen. Kriegsbedingt wurden die Arbeiten eingestellt. Am 8. Mai 1952 erfolgte die Grunsteinlegung zum Bau der Rappbodetalsperre. Bereits am 3. Oktober 1959 erfolgte die Übergabe der Talsperre. Im Nachhinein wurden für die beiden Zuflüssse der Rappbodetalsperre, die Rappbode und die Hassel in den Jahren 1958 bis 1960 Vorsperren zur Vorreinigung des zufließenden Wassers errichtet. Die Rappbodetalsperre wird zusätzlich aus der Überleitungssperre Königshütte über einen Wasserstollen mit Bodewasser versorgt. Kurz vor der Vereinigung der Kalten mit der Warmen Bode in Königshütte fließt die Kalte Bode bei Mandelholz durch ein Hochwasserschutzbecken. Nach der Vereinigung der Kalten und der Warmen Bode  zur Bode, fließt die Bode durch die Überleitungssperre, durch die Orte Rübeland und Neuwerk  zur Wendefurther Talsperre.  Über 100 Höhenmeter tiefer als die Rappbodetalsperre befindet sich die Wendefurther Talsperre, mit 8,5 Mio m³ Stauvermögen. Die, zur Regulierung des Wasserstandes der Rappbodetalsperre, abgegebenen Wassermengen  der Rappbodetalsperre fließen direkt in die Wendefurther Talsperre und werden somit der Bode zugeführt. Die Wendefurther Talsperre, die neben dem Hochwasserschutz, der Naherholung dient, wird gleichzeitig als Unterbecken des Wendefurther Pumpspeicherwerkes genutzt. Bei Stromüberschuss wird aus dem Unterbecken Wasser zum 1,97 Mio m³ großen Oberbecken über zwei Hangrohrleitungen mit einem Durchmesser von je 3,4 m  ca. 126 m hochgepumpt. Das Oberbecken  befindet sich etwa 500 m südöstich der Rappbodetalsperre. Bei Bedarf kann innerhalb von 120 Sekunden im Pumpspeicherwerk Strom erzeugt und an das Stromnetz abgegeben werden. Das Pumpspeicherwerk konnte am 19.11.1967 in Betrieb genommen werden. Bereits 2 Jahre früher wurde das Trinkwasserwerk Wienrode eingeweiht. Über einen Rohwasserstollen ist es mit der Rappbodetalsperre verbunden.  Nach der Aufbereitung des Rohwassers in dem Wasserwerk werden über mehrere Fernwasserleitungen von insgesamt etwa 860 km Länge  inzwischen Millionen Menschen in Mitteldeutschland mit hochwerigem Trinkwasser versorgt. Mit Ausnahme des Mandelholzer Hochwasserschutzbecken sind die anderen 5 Talsperren als Gewichtstalsperren ausgeführt. 

Almsfeld - Kuhberg - Harzer Hexenstieg - Wendefurther Talsperre - Almsfeld

Das Forstgebiet Almsfeld befindet sich im mittleren Harz zwischen den Ortschaften Cattenstedt, Wendefurth und Hüttenrode. Vom Parkplatz von der einstigen beliebten Großgaststätte Almfeld, die inzwischen zu einem Lost Place geworden ist, wanderten wir bei leicht eingeschränkter Sicht  etwa 200 m auf der nach Hüttenrode führenden Landstraße. Auf gut ausgebauten Forststraßen, aber auch auf schmalen Stiegen erreichten wir die Kuhberger Schutzhütte. Von dort ging es hinunter ins Bodetal. Unten angekommen trafen wir auf den Harzer Hexenstieg. Der Harzer Hexenstieg beginnt in Osterode und endet nach ca. 100 km in Thale. Hiezu werden noch 2 Alternativrouten mit rund 50 km Länge angeboten. 28 Stempelstellen der Harzer Wandernadel sind in dem Streckenverlauf integriert. Wir trafen etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Neuwerk und Wendefurth auf den Harzer Hexenstieg. Normalerweise befindet sich dort der, mit Wasser gefüllte, Staubereich der Wendefurther Talsperre. Stattdessen war außer dem spärlichem Wasserlauf der Bode weit und breit kein Wasser zusehen. Laut Information betrug der Füllstand der Talsperre an diesem Tag nur knapp 19%. Dadurch war es uns möglich gewesen auf dem etwas schlammigen Grund der Talsperre in Richtung Staumauer zu gehen, um eine günstige Stelle zum Fotografieren der Schmetterlinge an der Rappbodetalsperrenmauer zu finden.  In Höhe des Wasserschlosses konnten wir einen Großteil der Staumauer einsehen. Allerdings waren es bis zur Staumauer nochfast 500 m und dies bei leicht eingeschränkter Sicht. Optimale Bilder waren unter diesen Bedingungen leider nicht zu erwarten. Die mehrere Meter großen Schmetterlinge an der Staumauer entstanden bei einer erstmals durchgeführten Reinigung der Staumauer. Durch das Auslassen der Schmetterlings - Flächen  entstanden diese temporalen Kunstwerke.  Nachdem wir wieder den Harzer Hexenstieg erreichten, legten wir dort unsere Mittagspause ein. Denn, nach der Stärkung ging es auf dem Harzer Hexenstieg relativ steil bergauf.  Auf der offenen Hochfläche, die einstigen abgestorbenen Fichtenwälder sind längst entfernt, wanderten wir auf dem Harzer Hexenstieg weiter bis zur Stelle an der sich der Harzer Hexenstieg talwärts nach Wendefurth führt. Fast gegenüber befindet sich ein schmaler Wanderstieg, der uns hinauf nach  Almsfeld leitete. Für die schöne und sehr intressante etwa 9 km lange und mit 290 Höhenmetern versehene Wanderung möchte ich mich 
recht herzlich bei dem Wanderleiter bedanken. Zur Ergänzung meines Berichtes habe ich einige meiner Archivbilder beigefügt. Hierzu habe ich aufgrund der vielseitigen Angebote an der Rappbodetalsperre und der Wendefurther Talsperre ein paar dazu passende Bilder ausgewählt.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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